Tierbestatterin in "Aus die Maus": Nina Proll.

Foto: ServusTV / Heinz Laab

Nina Proll ist eine grandiose Schauspielerin, die im richtigen Setting zu Höchstleistungen aufläuft. Das steht seit Filmen wie Nordrand oder Komm, süßer Tod fest, in denen sie exzentrisch-starke Frauen verkörpert. Aber auch sie kann nicht zaubern und eine schlechte Serie in eine gute verwandeln.

Diese Erkenntnis führt schnurstracks zu Servus-TVs neuestem Machwerk namens Aus die Maus. Eine Serie, in der Proll die Hauptrolle spielt, eine gescheiterte Schauspielerin aus der Serie "Klinik am See", die nun als frustrierte Tierbestatterin arbeitet.

Unbedingt originell und witzig

Schon diese Konstellation macht deutlich, weshalb die Serie von Regisseur und Drehbuchautor Uli Brée mitunter kaum zu ertragen ist. Jeder Augenblick ist von dem verbissenen Bemühen getragen, unbedingt originell und witzig rüberzukommen. Aber eben genau das, der Schmäh, fehlt fast durchgehend.

Zum Auftakt trifft unsere Tierbestatterin auf eine depressive, von ihrem Mann verlassene Dackelbesitzerin, gespielt von Maria Furtwängler, die kurz vor dem Suizid steht.

Zwischen den beiden entspinnt sich ein kammerspielartiger Dialog über das Leben, die (Ex-)Partner, deren Verlogenheit, die Karriere und eben den Tod des Dackels. Aber irgendwie ist hier alles zu viel. Zum Beispiel, dass das Haus der Dackelbesitzerin eigentlich dem Dackel gehört – ebenso wie das Auto. Beim Drehbuchschreiben mag so eine Idee ja noch witzig klingen, in Realität ist sie es nicht.

Auch von den Suizidwitzen gibt es zu viel. Nicht weil sie problematisch wären, viel schlimmer: Sie sind nicht lustig. Nina Proll kommt selbst in diesem Setting irgendwie cool rüber. Aber das allein ist zu wenig. (András Szigetvari, 8.12.2021)