Laut Greenpeace landen zu viele online bestellte Pakete nach ihrer Retournierung im Müll.

Foto: APA/dpa-Zentralbild/Arno Burgi

Wien – Greenpeace hat die Paketstatistiken nach Retouren im Onlinehandel analysiert: Demnach wurden im vergangenen Jahr 139 Millionen Pakete an heimische Privathaushalte verschickt, 46 Millionen Packerln wurden wieder retourniert. Rund 1,3 Millionen zurückgeschickte Pakete im Bereich Kleidung und Elektronik wurden von Amazon und Co vernichtet. Greenpeace fordert daher von der österreichischen Bundesregierung ein Vernichtungsverbot für neuwertige Ware.

"Amazon und Co überschwemmen den Markt mit Billigware und animieren zu Impulskäufen, die immer häufiger zurückgesendet werden", kritisieren die Umweltschützer in einer Aussendung. Die Onlinegiganten würden zu diesem Thema eher schweigsam sein.

Unternehmen dementieren

"Auf Anfrage von Greenpeace zu konkreten Zahlen, hat Zalando nicht geantwortet, der Versandhändler Unito berichtet, dass retournierte Ware 'im Promillebereich' vernichtet wird. Amazon verweist auf seinen Unternehmensblog. Während Amazon dort behauptet nur in Ausnahmefällen Waren zu vernichten, zeichnen die Recherchen von Greenpeace ein anderes Bild. Mindestens eine Lkw-Ladung nicht verkaufter Versandartikel landet allein an einem einzigen Amazon-Standort in Deutschland jede Woche im Müll", kritisiert Greenpeace-Expertin Lisa Panhuber.

Greenpeace verweist auf das Institut für Ökologie und Politik, dieses habe 2021 für das Europäische Umweltbüro eine Studie veröffentlicht und schätzt, dass bei Textilien zehn bis 20 Prozent und bei Elektroartikel vier bis zehn Prozent der Rücksendungen entsorgt werden. Daraus hat Greenpeace die Menge für Österreich hochgerechnet. Im Jahr 2020 sind demzufolge 1,31 Millionen Pakete mit Textilien und rund 120.000 Pakete mit Elektroartikel vernichtet worden. (APA, 9.12.2021)