Bild nicht mehr verfügbar.

Wie finde ich mich als Jobeinsteiger in einer digitalen Arbeitswelt zurecht? Das beschäftigt Absolventinnen und Absolventen.
Foto: Getty Images

Wie komme ich zu meinem ersten Job? Eine drängende Frage für jene, die in den letzten Zügen ihres Studiums sind. Und eine Frage, die seit Beginn der Pandemie an Brisanz gewonnen hat, weiß Björn Theden von der Studienrichtungsvertretung (I)BW der Universität Wien. "Gerade am Anfang war da die Unsicherheit groß, ob man überhaupt etwas findet." In diesem Punkt will er jedoch gleich beruhigen: Offenbar suchten derzeit viele Unternehmen neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Eine zweite Sorge sei das Onboarding in Zeiten von Homeoffice. "Viele fragen sich: Wenn ich jetzt in den Job einsteige, wie finde ich mich dort ein?" In einer Zeit, in der kein Regelbetrieb an der Uni herrscht, könne man sich darüber auch nicht mit erfahreneren Kolleginnen und Kollegen austauschen, im Hörsaal oder der Mensa. "Es fehlt das Feedback, wie es andere machen. Man sitzt alleine in seinem Kämmerchen."

Damit Studierende dennoch Antworten auf ihre Fragen bekommen, hat Uniport, das Karriereservice der Uni Wien, ein eigenes Onlineformat geschaffen. "Learn from your Peers" heißt die Veranstaltung, die am Dienstag über die Bühne ging. Knapp 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren dabei. Sie konnten sich per Zoom mit 28 Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteigern aus unterschiedlichen Branchen vernetzen.

Eine Seite Lebenslauf?

Bei der Kick-off-Diskussion stand neben Studierendenvertreter Theden auch Silke Kaufmann Rede und Antwort. Kaufmann leitet das Beratungsteam des Uniport-Karriereservices und weiß, was eine gute Bewerbung ausmacht: "Die Oberfläche ist wichtiger, als manche vielleicht glauben. Das Layout, das Design und vor allem das Foto sind wirklich nicht zu vernachlässigen." Sie empfiehlt, das Bild von einem Profi aufnehmen zu lassen. "Am besten, man stylt sich dafür so, wie man auch zum Bewerbungsgespräch gehen würde."

Außerdem gelte es, auf die Struktur und die Lesbarkeit zu achten. "Damit der Personalist oder die Personalistin sich schnell orientieren kann." Mit der Vorstellung, dass der Lebenslauf nur eine Seite haben darf, räumt die Expertin auf. "Es kommt immer darauf an, wie alt ich bin und wie viel Erfahrung ich schon habe." Der gute Rat für das Motivationsschreiben: immer wieder versuchen, die Perspektive des Gegenübers einzunehmen – und sie beim Schreiben berücksichtigen.

Und dann eine Frage aus dem Publikum: Bringt es überhaupt etwas, sich zu bewerben, wenn Berufserfahrung gewünscht ist, man aber keine vorzuweisen hat? Ein klares Ja von Kaufmann: "Lieber einmal zu viel als einmal zu wenig bewerben." Die Karriereberaterin rät, sich seiner Kompetenzen über das Studium hinaus bewusst zu werden: "Habe ich ein Hobby, wo ich Fähigkeiten in die Richtung erworben habe?" Zu reflektieren, "wer man ist und was man kann", sei eine wichtige Voraussetzung für die Suche nach dem ersten Job. (lib, 10.12.2021)