Extra-Prämie für Geimpfte gibt es bei dem oberösterreichischen Industrieunternehmen.

Foto: Prämie

Wer die Impfquote erhöhen will, kann es mit einer Pflicht probieren. Oder aber Anreize schaffen. Letzteren Weg geht KTM. Für die oberösterreichische Pierer Mobility AG, zu der die Motorradmarke KTM gehört, war es ein gutes Jahr. Für die rund 4.200 Mitarbeiter wird es daher auch heuer eine ordentliche Prämie geben – 2.000 Euro brutto als Sonderzahlung gibt es für alle Mitarbeiter plus noch einmal 300 Euro als Einzahlung in eine Versicherung.

Das Besondere: Für jene, die eine Impfung gegen Corona nachweisen können, gibt es noch extra 750 Euro obendrauf. Viktor Sigl, Vorstand bei der Pierer Mobility AG, spricht von einem aus mehreren Perspektiven sinnvollen Investment. Im Bezirk Braunau, wo das KTM-Werk angesiedelt ist, sei die Impfquote im Vergleich zum restlichen Österreich niedrig. Auch im Unternehmen sei rund ein Drittel der Mitarbeiter bisher nicht geimpft.

Vor allem bei den Arbeitern gibt es viele, die sich bisher nicht haben stechen lassen: etwas mehr als jeder zweite Beschäftigte, so Sigl. Bei Angestellten seien immerhin drei Viertel geimpft. Die Impfprämie sei daher der Versuch, einen gesellschaftlichen Beitrag zu leisten, um die Impfquote zu heben.

Zugleich argumentiert das Vorstandsmitglied Sigl, dass die Prämie auch unternehmerische Gründe habe. Ungeimpfte Mitarbeiter würden nämlich tendenziell öfter ausfallen. Allein schon, weil Ungeimpfte, die Kontakt mit einem Corona-Positiven haben, in Quarantäne müssen. Für Geimpfte gilt das im Regelfall nicht. Diese Konstellation führe dazu, dass "all jene, die geimpft sind, die Ausfälle bei den Ungeimpften kompensieren müssen in unserem Werk". Die Prämie diene daher auch dazu, diese Mehrarbeit auszugleichen. (András Szigetvari, 11.12.2021)