Die Mona-Lana-Sammlung der jungen Künstlerin beinhaltet 500 einzigartige Porträts.

Foto: Lana Denina

In diesem Jahr hat Lana Denina bereits 350.000 Euro mit ihren Gemälden verdient. Allerdings nicht in einer Kunstgalerie, sondern in Form von Non Fungible Tokens (NFT). Das Wissen dafür habe sie sich in ein paar Wochen angeeignet, sagt sie jetzt in einem Interview.

Keine Hexerei

"Ich wusste gar nichts über Blockchain," erzählt die junge Frau gegenüber "CNBC". Als sie sich allerdings mit dem Thema befasste, war sie sofort Feuer und Flamme. Die Möglichkeit, digitalen Bildern einen Eigentümer zuordnen zu können, sei für sie "revolutionär" gewesen. Auch die Möglichkeit den Preis der eigenen Bilder zu bestimmen beziehungsweise auch beim Weiterverkauf mitverdienen zu können, fühlte sich für die Künstlerin richtig an.

"Traditionelle Kunstgalerien fühlen sich wie die alte Welt an, auch weil es dort wenig Diversität gibt", erklärt Denina. "Ich habe mich dort als farbige Frau nie richtig wohl gefühlt." Sie wolle sich mit ihrer Arbeit und ihrem Weg auch als Inspiration für andere Künstler sehen, die bereit seien einen Fuß in die Tech-Welt zu setzen.

Zunächst verkaufte die Frau aus Montreal die Bilder einzeln, später fertigte sie ganze Sammlungen an. Ihre zuletzt angefertigte Sammlung mit dem Namen Mona Lana war innerhalb weniger Wochen ausverkauft.

Kampf für Gleichberechtigung

Mit ihrer Arbeit kämpfe sie auch für die schwarze Kultur, was laut der Künstlerin in der NFT-Szene sehr gut ankam. Sie höre auch oft, dass Kunden wegen ihrer Arbeit erstmals in einen NFT investieren, was sie besonders freue.

Nachdem Denina allein mit der Mona-Lana-Kollektion über 100 Ether verdient hatte, beim aktuellen Kurs wären das umgerechnet etwa 356.000 Euro, gab sie einen Teil davon an die Plattform Cyber Baat ab, die sich selbst als "Spielwiese für Künstler mit afrikanischer Abstammung im Metaverse" bezeichnen. Auf der Website von Cyber Baat kann man nachlesen, dass die Künstler der Plattform via Ethereum Blockchain bereits über 158 Millionen Euro verdient haben.

"Dies hier ist die Möglichkeit eine echte Community aufzubauen, die sich gegenseitig ermutigt und unterstützt und das alles im Bereich NFT," schreibt dort einer der Nutzer.

Auch Denina sieht sich von der neuen Szene verstanden und möchte hier weiter arbeiten. "Als junge farbige Frau war es sicher 100 Mal schwieriger in diesem Bereich respektiert und als gleichwertig angesehen zu werden, schreibt sie in einem Tweet. "Gleichzeitig habe ich unglaublich viele unterstützende, sehr intelligente und talentierte Menschen kennenlernen dürfen."

NFT am Vormarsch

Während viele Branchen mit der Technologie liebäugeln, haben sich NFTs besonders in der Kunstszene schnell etabliert. So wird etwa das jährlich vom britischen Magazin "Art Review" veröffentlichte Kunstranking in diesem Jahr erstmals von NFTs angeführt. Ein Grund dafür sei unter anderem die Tatsache, dass der Schutz von digitalen Originalen für Künstlerinnen und Künstler eine Alternative zu den herkömmlichen Vermarktungswegen darstelle.

Trotz des Hypes um digitale Anlageobjekte spekuliert einer Studie zufolge bisher nur eine kleine Gruppe von Investoren mit dieser neuen Kunstform. Noch muss der Markt also als Neuland bezeichnet werden – auch in der Kunstszene. (red, 11.12.2021)