Ein Bildtext für Informatikfeinspitze: Quanta Claus, nachdem er zum ersten Mal mithilfe des Grover-Algorithmus sofort das richtige Geschenk aus seinem Sack gezogen hat. (Ja, er ist es wirklich! Lassen Sie sich nicht täuschen, auch wenn er große Ähnlichkeit mit dem Informatiker Helmut Wanek hat ...)

Foto: Peter Reichl

Wien – Heute, Kinder, wird's was geben! Das wissen zumindest die allermeisten Informatikstudierenden der Universität Wien, nämlich dass am Freitag (17. Dezember, 16 Uhr) eine Art vorgezogene Bescherung stattfindet. Und wie jedes Jahr hat das Mastermind hinter der schon legendär gewordenen Weihnachtsvorlesung, Informatikprofessor Peter Reichl, Stargäste aufgetan, die die traditionelle Veranstaltung beehren werden: niemand Geringerer als James Bond und Angela Merkel. Geht es doch unter dem Titel "Ein Quantum Prost" um ein Thema, bei dem auch diese beiden sich auskennen: Quantencomputing.

Zwar hat die Corona-Pandemie eine "echte", richtige Real-Life-Vorlesung im Hörsaal kurzfristig schon zum zweiten Mal verhindert, aber das tut dem Spaß keinen Abbruch, wie all jene, die im Vorjahr nicht dabei sein konnten, im Video hier nachschauen können.

Eigentlich könnten Peter Reichl und seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter von der Forschungsgruppe Cosy (Cooperative Systems) ja heuer ein kleines Jubiläum feiern: Die erste fröhliche Weihnachtssause fand nämlich bereits vor fünf Jahren statt, denn seit 2016 gestaltet der Cosy-Chef mit einem eingeschworenen Team diese vorweihnachtliche Vorlesungsfeier oder Feiervorlesung, die in der Community schon Kultcharakter hat.

Quanta Claus misst die himmlische Lichtgeschwindigkeit

Worum geht's also heuer bei "Ein Quantum Prost"? So viel wurde dem STANDARD vorab verraten: Es wird unter anderem diskutiert, "warum Santa Claus kurz davor ist, sich in 'Quanta Claus' umzubenennen, und was es mit dem neu entdeckten Phänomen der sogenannten 'Quanta-Sprünge' auf sich hat". Außerdem geklärt werden soll auch die Frage, "wie groß die himmlische Lichtgeschwindigkeit ist, insbesondere wenn man nicht hinschaut". Laut Reichl wird man hier "mithilfe einer handelsüblichen Mikrowelle unter Mitwirkung eines zu Unrecht verkannten Forscherkollegen, des 'Bergbarons' von Schärdinger, und einer fachlich einschlägig vorbelasteten Praktikantin zu erstaunlichen Erkenntnissen kommen".

Dabei kommt wissenschaftliche wie musikalische Unterstützung von zwei Physikerkollegen vom Institut für Quantenoptik der Universität Jena, "die mit Laser, Posaune und Cello zu Hilfe eilen". Zudem ist das Publikum hier zum Mitforschen aufgefordert – halten Sie am besten hierzu schon einmal eine Tafel Schokolade bereit, lässt Spiritus Rector Reichl ausrichten. Im STANDARD-Gespräch sagt er: "Es ist uns ein tiefes Anliegen, alles dafür zu tun, um eine breite Öffentlichkeit im wahrsten Sinne des Wortes auf den Geschmack zu bringen, wenn es um Forschung an so hochaktuellen Themen wie dem Quantencomputing geht."

Live-Vanillekipferlproduktion muss heuer entfallen

Denn auch lukullisch waren die bisherigen Informatik-Weihnachtsfeiern immer ein Höhepunkt im universitären Jahreskreis, auch wenn dieses Jahr auf die live von Physiker Werner Gruber zubereiteten Vanillekipferln verzichtet werden muss – der nunmehrige Direktor des Planetariums Wien sowie der Kuffner-Sternwarte und der Urania-Sternwarte war ja früher am befreundeten Nachbarinstitut für Experimentalphysik tätig. Im Pandemiejahr zwei sollten sich also alle zu Hause selbst einen Keksteller bereitstellen!

Nicht genug der Showeffekte, kündigt Reichl an: "Zu allem Überfluss steht dann auch noch die Eröffnung von Tequila an, dem neuen, interfakultären Teaching Quantum Informatics Lab, das wir derzeit aus Mitteln des Univie Teaching Awards, den man mir neulich aus bislang noch ungeklärten Gründen verliehen hat, und mit finanzieller und ideeller Unterstützung der Forschungsgruppen SEC und COSY der Fakultät für Informatik, der Quantum Particle Group der Fakultät für Physik sowie des Centers for Digital Safety & Security des AIT in Kooperation mit Kollegen vom Technikum Wien aufbauen, um der interessierten Öffentlichkeit Quantencomputing be-greif-barer zu machen."

Der perfekte Weihnachtsbaumbrand

Und was braucht ein gutes Fest noch? Einen Tusch zum Schluss: "Zum Finale furioso wird dann der Krampus noch darangehen, den perfekten Weihnachtsbaumbrand zu demonstrieren." Es kann nur einen geben, der das gebührlich vorführen kann: Auftritt Werner Gruber.

Hinweis der Redaktion: Bitte nicht nachmachen, nicht einmal dann, wenn Sie bei Peter Reichl und Werner Gruber studieren oder studiert haben!

Das Wichtigste zum Schluss: Wenn Sie bei der Xmas-4.0-Party dabei sein möchten, dann klicken Sie hier und folgen Sie den Anweisungen von Santa C..., ähm, Professor Reichl. Viel Vergnügen und schon jetzt schöne Feiertage! (Lisa Nimmervoll, 17.12.2021)