Die Platane befindet sich auf dem Areal der Wiener Sängerknaben im Wiener Augarten.

Foto: Lukas Beck / WSK

Eine mehr als 200 Jahre alte Platane darf nun doch im Wiener Augarten bleiben, nachdem zunächst empfohlen worden war, den instabil gewordenen Baum zu entfernen. Nun wurde die Krone des Baumes – eine von drei alten, über 20 Meter hohen Platanen auf dem Areal der Wiener Sängerknaben – umfassend zurückgeschnitten. "Wir freuen uns, den Baum erhalten und damit auch ein Zeichen für den Artenschutz im Augarten setzen zu können", sagte Burghauptmann Reinhold Sahl.

Baum als Naturdenkmal

Bei den Arbeiten achtete man besonders auf die streng geschützten Fledermäuse – da der Baum seit Jahren von einem holzfressenden Pilz befallen ist, können die Tiere die entstandenen Hohlräume für sich nutzen. Bautechnische Lösungen, mit denen man bereits um 1980 versuchte, die Platane zu stabilisieren, hatten nicht mehr ausgereicht; der Baum war zu einer Gefahr für Schüler der benachbarten Volksschule geworden. Mit den zuständigen Magistratsabteilungen der Stadt Wien einigte man sich laut Burghauptmannschaft jedoch darauf, den Baum als Naturdenkmal und Habitat zu erhalten.

"Die Erhaltung des Augartens als Naherholungsgebiet und Grünraum ist uns ein zentrales Anliegen", sagte Sahl. Auch den Wiener Sängerknaben liegt die Platane am Herzen. "Die Platanen sind besondere Bäume, fast wie Freunde. Ich war selbst Sängerknabe im Augarten, wir haben als Kinder immer um sie herum Verstecken und Fangen gespielt. Es freut mich, dass der Baum als Naturdenkmal erhalten werden kann – er gehört einfach zu uns und wird hoffentlich weiter von vielen Tieren bevölkert", hielt der künstlerische Leiter der Sängerknaben, Gerald Wirth, fest. (APA, 13.12.2021)