Wird das jetzt jedes Wochenende so? Dass man sich nicht in die Wiener Innenstadt trauen kann, weil einige Zehntausend "Corona-Skeptiker", "Impfgegner", und "besorgte Bürger", angeführt und angestachelt von Neonazis, Rechtsextremen und Herbert Kickls wilder, verwegener Schar, stundenlang die Straßen besetzen? Journalistinnen in Ausübung ihres Berufs anpöbeln und bedrohen? Dass man noch lange nach Ende der Demos und nach Einbruch der Dunkelheit gewärtig sein muss, Rudeln herumstreifender "Nachfeierer" zu begegnen, die eindeutig auf Krawall aus sind?

Diese Frage wird seit letzten Samstag (44.000 in Wien) immer öfter von Bürgern gestellt, die dachten, die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit sei ein besonderes Anliegen von konservativen Herrschaften wie Ex-Innenminister Karl Nehammer und Neo-Innenminister Gerhard Karner.

Versammlungsfreiheit, klar. Und man muss auch sagen, dass die Polizei bisher recht umsichtig reagiert hat. Dennoch stellt sich die Frage, welches Ausmaß an Organisation hinter den regelmäßigen Demos steckt und ob das jetzt zu einer Dauereinrichtung wird. Es werden andererseits auch Ideen von einem großen "Lichtermeer" gewälzt, mit dem gezeigt werden soll, dass die Impftrolle, "Querdenker" und Schwurbler keineswegs die Mehrheit darstellen. Wie auch immer, die Zeichen stehen nicht auf "Weihnachtsfrieden". (Hans Rauscher, 14.12.2021)