Bild nicht mehr verfügbar.

In den vergangenen Monaten wurden immer wieder Massengräber mit indigenen Kindern gefunden.

Foto: REUTERS / CARLOS OSORIO

Ottawa – Kanada legt 40 Milliarden kanadische Dollar (28 Milliarden Euro) beiseite, um indigene Kinder und ihre Familien für eine Zwangsüberstellung in Internate zu entschädigen. Die Auszahlung soll starten, sobald die rechtlichen Verfahren abgeschlossen sind. Die Entschädigungen sollen rund 55.000 Kindern zugutekommen und eine grundsätzliche Reform der Betreuung ermöglichen, so die zuständige Ministerin Patty Hajdu.

Brutale Vergangenheit

Bis 1996 wurden in Kanada indigene Kinder von ihren Familien getrennt und in Internate geschickt. Dort wurden sie teilweise unterernährt, geschlagen und sexuell missbraucht. Am 29. September hatte Kanadas Bundesgerichtshof ein Urteil von 2016 bestätigt, wonach die Regierung die Kinder- und Jugendfürsorge für Indigene weit unterfinanziert hat im Vergleich zu jener für nicht indigene Kinder. Laut dem Gericht sind Angehörige der First Nations, die als Kinder zu einer Art Umerziehung in Internate verbracht wurden, mit 40.000 kanadischen Dollar (etwa 27.900 Euro) zu entschädigen. Der Fall hatte zu Spannungen zwischen den First Nations und der Regierung geführt. (APA, 14.12.2021)