Bild nicht mehr verfügbar.

Die Attacke auf eine Altenpflegerin sorgt für Entsetzen.

Foto: REUTERS/Leonhard Foeger/File Photo

Braunau am Inn – Eine Volkshilfe-Mitarbeiterin ist bereits Sonntagabend in Braunau von Teilnehmern einer Kundgebung gegen die Corona-Maßnahmen attackiert worden. Sie war im Stadtzentrum zu Fuß auf dem Weg von einem Klienten zum anderen, als die jungen Männer sie zunächst mit Schmährufen bedachten, berichteten "Oberösterreichische Nachrichten" und "Kronen Zeitung" am Mittwoch. Dann habe ihr einer der Männer einen Becher Kaffee ins Gesicht geschüttet.

Die Frau kam am Mittwoch zur Polizei in Braunau, um den Vorfall zu schildern, erfuhr die APA. In den Medien hieß es, in einer Seitenstraße des Stadtplatzes hätten ihr die vier bis fünf Demonstranten zugerufen: "Bill Gates und solche wie du sind schuld, dass wir jetzt die Impfpflicht in Österreich kriegen." Dann habe ihr einer den Kaffee ins Gesicht geschüttet. Die Frau sei schockiert einfach weiter gegangen. Zu ihrem Auto begleitete sie dann aber ein Angehöriger ihres Klienten, denn das hätte sie sich allein nicht mehr getraut.

ORF

Volkshilfe: "Spitze der Eskalation"

"Das ist nun die Spitze der Eskalation, so etwas ist bisher noch nie passiert", sagt Bernhard Gruber, Geschäftsführer der Volkshilfe Gesundheits- und Soziale Dienste GmbH in den "OÖN". Er sieht ein "trauriges Indiz der derzeitigen Situation in der Gesellschaft".

"Die Übergriffe in den letzten Tagen im Umfeld von Demonstrationen sind jedoch untragbar und eine klare Grenzüberschreitung. Wir werden nicht zulassen, dass Menschen bedrängt und attackiert werden", sagte Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP).

Er verurteilte die berichteten Übergriffe auf das Gesundheits- und Pflegepersonal sowie Journalistinnen und Journalisten "auf das Schärfste". "Ich fordere die Organisatoren von Demos dazu auf, alles zu unternehmen, um solche Übergriffe zu unterbinden", appellierte er. (APA, 15.12.2021)