Der GAK will für seine Nachwuchsschmiede künftig den Akademie-Status erhalten. Der Verein erfülle schon heute alle Anforderungen, um die Lizenz ab der kommenden Saison zu erlangen, schrieb der in der 2. Liga spielende Fußball-Traditionsclub am Donnerstag in einer Aussendung. Österreichs Fußball-Bund (ÖFB) hat einen bereits vorgelegten Antrag aber abgelehnt. Am Freitag will sich das ÖFB-Präsidium beraten, wie die Jugendarbeit künftig strukturiert sein wird.

Wie der GAK anführte, wurden in den letzten neun Jahren 71 Spieler und zwei Spielerinnen der GAK Juniors in diverse Akademien aufgenommen. Zwölf davon wären in Nachwuchs-Nationalteams des ÖFB einberufen worden, vier weitere in die Nationalteams von Slowenien, Kroatien und Serbien. "Wir sind nun seit Jahren eine Top-Ausbildungsadresse für junge Fußballerinnen und Fußballer. Wir streben danach, diese Arbeit auf Akademie-Level auszuweiten," wird der sportliche Leiter der GAK Juniors, Markus Hasler zitiert, "in den vergangenen Jahren waren es pro Jahrgang bis zu acht Spieler, die von uns in die Akademien anderer Bundesligaklubs gewechselt sind, um dort ihre Ausbildung fortzusetzen. In den kommenden Jahrgängen erwarten wir eine Aufnahmequote von bis zu 80 Prozent."

Umstrukturierung des Akademiesystems?

500.000 Euro geben die Grazer laut eigenen Angaben jährlich für den Nachwuchs aus, mit einer Akademie würde sich dieser Betrag auf 880.000 Euro erhöhen. Wie Club-Manager Matthias Dielacher erklärte, sei man aber in Zukunft nicht mehr bereit, diese Summe zu investieren, "wenn wir damit letztendlich nur Spieler für die Akademien unserer Gegner ausbilden." Laut Dielacher käme es außerdem "zu einer massiven Wettbewerbsverzerrung in der Bundesliga, da es nur bestimmten Vereinen gestattet wäre bundesligatauglichen Nachwuchs auszubilden, während andere gezwungen wären junge Spieler von ihren Konkurrenten teuer zu erwerben.".

Als "akzeptablen Weg" stufte der GAK die kolportierte Einführung eines mehrklassigen Akademiesystems ein. Neben den Grazern hatte auch der TSV Hartberg durchklingen lassen, eine eigene Akademie betreiben zu wollen. (APA, red, 16.12.2021)