Foto: LPD Wien
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Die Wiener Polizei hat eine große Menge an Waffen und Nazi-Devotionalien gefunden. In einer Wohnung eines 64-Jährigen stießen Beamte auf Schusswaffen, Kriegsmaterial, Messer und Dolche. Mit Unterstützung von sprengstoffkundigen Organen sowie des Entschärfungsdiensts seien sämtliche Gegenstände abtransportiert worden, hieß es in einer Mitteilung. Es waren auch Sprengmittel wie Sprenggranaten und Geschoßgranaten darunter.

Konkret handelte es sich um 23 Langwaffen, 14 Faustfeuerwaffen, elf Steinschlosswaffen, sechs Leuchtpistolen, eine Sprenggranate, acht Geschoßgranaten, diverse antike Waffen, 35 Dolche, die zum Teil NS-Gravuren tragen, und rund 13.000 Schuss Munition. Ersten Erhebungen zufolge sind nicht mehr alle Waffen schussfähig. Genauere Untersuchungen müssen noch durchgeführt werden, hieß es seitens der Landespolizeidirektion.

Rettungsdienst informierte

Das Stadtpolizeikommando Ottakring wurde auf das Waffenlager aufmerksam, nachdem die Beamten vom Rettungsdienst verständigt worden waren. Dieser hatte die Waffen bei einem Einsatz wahrgenommen.

Der Verfassungsschutz ist nun in die Ermittlungen involviert. "Nach ersten Erhebungen besteht jedoch kein Verdacht, dass der Mann zu einer extremistischen Gruppierung gehören könnte, noch sonst eine akute Gefährdung vorgelegen sei", heißt es in einer Polizeiaussendung.

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Auf Nachfrage erklärt ein Sprecher, dass damit gemeint sei, dass der Mann kein Mitglied einer einschlägigen Gruppe aus der Nazi- oder Corona-Leugner-Szene sei. Es gebe "keine Anhaltspunkte, dass hier eine Zelle ausgehoben wurde". Polizeilich sei der Mann bisher nicht auffällig gewesen. Er habe zudem waffenrechtliche Dokumente, allerdings nicht im erforderlichen Ausmaß. Auch die Menge an Munition sei genehmigungspflichtig.

Der Mann wurde wegen Verstößen gegen das Waffengesetz und das Verbotsgesetz angezeigt. Festgenommen wurde er jedoch nicht. Es habe "keinen akuten Verdacht gegeben, dass strafbare Handlungen vorbereitet worden wären", begründet das die Polizei auf Nachfrage. Zudem werde der Mann aktuell noch medizinisch behandelt. Sobald es die Situation zulasse, werde er vernommen. (Vanessa Gaigg, 17.12.2021)