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Derzeit stellt der Iran im Widerspruch zu den Vereinbarungen von 2015 beinahe waffenfähiges Uran her und forscht zu Nukleartechnologien, die sowohl friedlichen als auch militärischen Nutzen haben.

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Washington – Die US-Regierung hat ein negatives Zwischenfazit der Atomgespräche mit dem Iran gezogen. Die Verhandlungen "laufen nicht gut", sagte der Nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan am Freitag. Man habe über die europäischen Verbündeten der Regierung in Teheran die Besorgnis der USA über die jüngsten Fortschritte im iranischen Atomprogramm ausrichten lassen.

Zuvor war aus US-Regierungskreisen verlautet, dass der Iran vermutlich innerhalb von Monaten genug hochangereichertes Uran für eine Atombombe besitzen könnte. Diese Zeitspanne sei "inakzeptabel kurz". Die Verhandlungen über eine Rückkehr zum Wiener Atomabkommen von 2015 stocken. Es soll verhindern, dass der Iran an Kernwaffen gelangt. Die Regierung in Teheran verneint entsprechende Pläne.

Kleines Zeitfenster

Aus Sicht des EU-Chefverhandlers Enrique Mora schließt sich das Zeitfenster, um das Atomabkommen mit dem Iran doch noch zu retten. "Wir haben nicht mehr Monate, sondern nur mehr Wochen Zeit für eine Einigung", sagte der Diplomat am Ende der jüngsten Verhandlungsrunde am Freitag in Wien.

Mora koordiniert die Gespräche zwischen dem Iran und den USA, bei denen Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Russland und China als Vermittler agieren. Es wird darüber verhandelt, wie Washington seine Sanktionen gegen die Islamische Republik aufheben kann, während Teheran sein Atomprogramm wieder einschränkt, um die Entwicklung von Nuklearwaffen zu verhindern.

"Keine Annäherung"

Laut europäischen Verhandlern gab es in den vergangenen Tagen nur "einige technische Fortschritte" bei den Gesprächen, aber keine weiterführende Annäherung. "Wir hoffen, dass der Iran in der Lage sein wird, bald zu den Gesprächen zurückzukehren und sich konstruktiv einzubringen, so dass wir dann schneller in den Gesprächen vorankommen", hieß es aus europäischen Diplomatenkreisen.

Die Verhandlungen wurden Ende November nach monatelanger Pause wieder aufgenommen. Dabei kamen neue iranische Unterhändler des seit August amtierenden Präsidenten Ebrahim Raisi nach Wien. Sie forderten unter anderem, dass zuerst die Sanktionen fallen müssen, bevor sie Schritte unternehmen. Die anderen Länder wollen gleichzeitige oder stufenweise Schritte von Washington und Teheran. (APA, red, 17.12.2021)