Was haben Schweinchen, vierblättrige Kleeblätter, Hufeisen und Marienkäfer gemeinsam? Genau, sie sind symbolische Glücksbringer. Deswegen werden kleine Nachbildungen gerne zu Neujahr verschenkt. Marienkäfer sind aber auch in echt ein Gewinn. Denn wer sie im Garten hat, muss sich nicht vor Blattläusen fürchten. 50 bis 150 Blattläuse kann ein einziges Marienkäferl am Tag verdrücken. Schon im Larvenstadium beginnt das große Fressen.
Irgendwann im Mittelalter haben sich der Glaube und der Aberglaube ausgemacht, dass diese Käfer von Maria, also der Gnadenmutter höchstpersönlich, geschickt worden seien, um die Ernte vor Läusen zu retten. Maria hat damit quasi in die Schöpfung hineingepfuscht, aber das war ja wohl um Himmels Willen da oben abgesprochen. Jedenfalls heißen die nützlichen Beetles seither in deutschsprachigen Landen Marienkäfer.
In unseren Breiten gibt es an die 70 verschiedene Arten, sie haben zwei bis 24 Punkte, manche sind auch punktlos. Die Anzahl der Punkte hat nichts mit dem Alter zu tun. Der glücksbringende Superstar ist immer noch der Siebenpunkt-Marienkäfer (Coccinella septempunctata). Sieben gilt ja auch als Glückszahl, außer es geht um die sieben Todsünden oder die sieben Streiche von Max und Moritz.
Auch sehr hübsch, aber weniger beliebt sind die Harlekin-Marienkäfer (Harmonia axyridis). Sie wurden vorsätzlich als Läusekiller aus Asien importiert und machen inzwischen anderen Arten das Leben schwer. Mein persönlicher Liebling ist der winzige, gelbe 22-Punkt-Marienkäfer (Psyllobora vigintiduopunctata). Um ihn zu entdecken, braucht man aber etwas Glück. (Michael Simoner, 31.12.2021)