Nur noch knapp 59 Prozent der Israelis gelten noch als vollständig geimpft.

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Jerusalem – Angesichts der Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus sollen in Israel über 60-Jährige eine vierte Impfdosis erhalten. Ein Expertengremium der Regierung empfahl am Dienstagabend außerdem, Mitarbeiter des Gesundheitssystems zum vierten Mal zu impfen. Regierungschef Naftali Bennett rief alle Bürger, die diese Kriterien erfüllen, dazu auf, sich erneut impfen zu lassen.

Ein Start der vierten Impfrunde hängt jedoch noch von der Zustimmung der Gesundheitsbehörden ab. Bennett hofft, dass vier Monate nach der dritten Dosis Auffrischungsimpfungen verabreicht werden können.

Er wies nach Angaben seines Büros die Krankenkassen an, sich auf eine weitere breite Impfkampagne einzustellen. Das werde dabei helfen, "die Omikron-Welle zu überwinden, die die ganze Welt überschwemmt", sagte Bennett. "Die israelischen Bürger haben als erste auf der Welt die dritte Impfdosis erhalten, und wir führen weiter mit der vierten Impfung."

Bisher bestätigte 200 Omikron-Infektionen

Das sogenannte Corona-Kabinett in Israel beschloss angesichts der Omikron-Ausbreitung am Dienstagabend neue Beschränkungen. In Schulklassen in Orten mit hoher Inzidenz, in denen weniger als 70 Prozent der Schüler eine Erstimpfung erhalten haben, soll es etwa wieder Fernunterricht geben. Der Ministerausschuss beschloss außerdem strengere Maßnahmen in Einkaufszentren. Ab Jänner müssen Eltern zudem die Kosten von Antigentests für Schüler selbst übernehmen.

Bei rund 200 Israelis ist bereits eine Infektion mit der Omikron-Variante nachgewiesen worden. Dazu kommen mehrere hundert Verdachtsfälle.

Israel hat die vierte Welle bereits hinter sich. Zuletzt sind die Infektionszahlen jedoch wieder gestiegen. Nur rund 59 Prozent der 9,4 Millionen Israelis gelten noch als vollständig geimpft. Das sind zweifach Geimpfte bis zu sechs Monate nach der Zweitimpfung und Menschen mit Boosterimpfung. 32 Prozent der Bevölkerung sind gar nicht geimpft, bei neun Prozent ist die Gültigkeit der Impfung schon abgelaufen. (APA, red, 22.12.2021)