Als ein zufälliger Spieler der Partie beitrat und sich wertvollen Loot schnappte, eskalierte die Situation.

Foto: Diablo 2: Resurrected

Ein Streit um digitale Beute hat im US-Bundesstaat Washington mit einem realen Todesfall geendet. Anlass des Konflikts mit tragischem Ausgang waren Ereignisse während einer Partie Diablo 2. Wie der 36-jährige Beschuldigte Joshua S. in einer ersten Anhörung am 17. Dezember am Bezirksgericht von Clark County schilderte, hatten er und der 34-jährige Andrew D. gemeinsam gespielt und sich dabei in verschiedenen Wohnhäusern auf dem gleichen Grundstück befunden.

Die Situation zwischen den beiden seit 26 Jahren befreundeten Männern begann laut der Lokalzeitung "The Columbian" (via "PC Gamer") zu eskalieren, als ein unbekannter Teilnehmer der Partie beitrat und sich wertvollen Loot (Beute, die von getöteten Gegnern fallen gelassen wird) schnappte, den die beiden noch nicht aufgehoben hatten.

Tödliche Eskalation

D. soll daraufhin in Rage geraten sein und S. beschimpft haben, weil dieser die Partie nicht wie vereinbart mit einem Passwort gesichert hatte. Nach mehreren Minuten der Empörung habe S. nach eigener Schilderung entgegnet, dass D. sich beruhigen solle, weil er sonst noch "erschossen" werde. Gefragt, warum er überhaupt eine Pistole neben seinem Computer liegen habe, entgegnete er laut einer beeideten Zeugenaussage: "Warum nicht? Das ist Amerika." Anschließend habe er seine Waffe genommen und sich auf den Weg in das zentrale Anwesen am Grundstück gemacht, nachdem er einen Warnschuss in die Luft gefeuert hatte.

Dort habe er mit seinem Vater gesprochen, ehe auch D. aufgetaucht sei. Dieser habe gegen die Drohung von S. protestiert und sich ihm genähert, woraufhin dieser ihm einmal in den Oberkörper schoss. D. wurde zwar umgehend ins Krankenhaus eingeliefert, erlag dort aber den Schussverletzungen.

S. muss sich nun in einem Gerichtsverfahren wegen Mordes zweiten Grades (Mord im Affekt) verantworten. Derzeit befindet er sich unter einer Kaution von 750.000 Dollar in Haft. Die offizielle Anklage soll am 29. Dezember erfolgen. (gpi, 22.12.2021)