Mich würde das jedenfalls reizen – obwohl ich vor allem, was über die 42 hinausgeht, mehr als Respekt habe.
Denn wie sich die eigenen Grenzen anfühlen, habe ich mir Ende November dann – diesmal tatsächlich – in Israel angeschaut: Beim Eilat Desert Marathon erfüllte ich mir einen Traum und ein Versprechen aus 2019. Damals war ich in der Wüste den Halben gelaufen – und hatte mich schon im Ziel geärgert.
Nicht über den Lauf, sondern über mich selbst: Ich hatte da vor dem Start dieser staubigen, schattenlosen Strecke über rutschende Sand- und Schotterhügel nämlich auf die Stimme der Vernunft gehört – und war "nur" einen Halbmarathon gelaufen. Eine rational gesehen richtige, grundvernünftige Entscheidung.
Aber Träume hat man nicht, um sie der Vernunft zu opfern – also war ich heuer unvernünftig.
Das war richtig – und wichtig.
Und das nehme ich mit ins Neue Jahr: Träume sind dazu da, wahrgemacht zu werden. Zumindest versuchen sollte man es. Scheitern ist da natürlich immer eine Option – aber die einzige relevante Niederlage wäre, es nicht versucht zu haben.
Nicht nur beim Laufen.
(Tom Rottenberg, 28.12.2021)