Alexander Pröll wird im Jänner Bundesgeschäftsführer der ÖVP

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Ein Pröll soll es für die ÖVP richten – oder zumindest dabei mithelfen. Mit Alexander übernimmt nach Erwin und Josef die dritte Generation der Familie Pröll eine zentrale Funktion in der ÖVP. Auf dem Zettel hatten den 31-Jährigen bisher nur wenige. Dabei hat "Xandi", wie er intern genannt wird, in den vergangenen Jahren Schritt für Schritt die Karriereleiter erklommen. Durch seinen Vater Josef Pröll, einst ÖVP-Chef und Vizekanzler, erlangte Alexander Pröll Einblicke in die Politik. Mit dreizehn verriet er dem Magazin News seine Vorliebe für Harry Potter-Bücher, die er im Original lese: "So kann ich über die Ferien mein Englisch verbessern."

Später eröffnete Pröll dann als Teil von dutzenden "Promi-Paaren" den Wiener Opernball, mit seiner damaligen Freundin soll er noch immer liiert sein – sie arbeitet mittlerweile in René Benkos Signa-Imperium. Erste Schritte in die Selbstständigkeit machte Pröll mit einem "Party-Service", den er mit zwei Freunden betrieb. Die drei studierten auf der Wirtschaftsuniversität Wien und erkannten eine Marktlücke, was Studentenpartys betrifft. Ein Porträt bezeichnete Pröll damals als "Party-Prinzen", davon soll er mittlerweile weit entfernt sein; neben Fußball gilt Paddle-Tennis als sein großes Hobby – eine Art von Tennis mit paddelähnlichen Schlägern ohne Bespannung, die derzeit an Popularität gewinnt.

"Beweisen muss man sich trotzdem"

Recht rasch dockte Pröll dann bei der ÖVP an, zuerst in der Wahlkampforganisation, dann als Büroleiter des damaligen Bundesgeschäftsführers Alexander Melchior und des damaligen Generalsekretärs Karl Nehammer, der mittlerweile zum Kanzler avancierte. Unter Türkis-Grün holte ihn Sebastian Kurz in sein Kabinett, wo der junge Pröll für die Koordination mit den Bundesländern zuständig war. Nun soll er gemeinsam mit der vier Jahre jüngeren Generalsekretärin Laura Sachslehner die Geschicke der Bundespartei lenken: sie politisch nach außen, er organisatorisch nach innen.

Kollegen bezeichnen Pröll als "bodenständig" und ausgeglichen; er selbst braucht in seiner Arbeit "Menschen um mich herum". Und wie hält es der neue Bundesgeschäftsführer mit dem Namen Pröll? "Beweisen muss man sich trotzdem", sagt er zum STANDARD. Mit der Politik sei er groß geworden, das habe ihn vor allem positiv geprägt. Ob die politische Arbeit für ihn passt, wollte er selbst probieren. Es scheint ihm zu gefallen. (Fabian Schmid, 23.12.2021)