Irgendwer muss die Gans fürs Mahl ja schlachten: "Feste" der Familie Flöz in Graz.

Foto: Simon Wachter

Graz – Es gibt eine Familie, mit der man zu Weihnachten nicht in Konflikt geraten wird: die Familie Flöz. Es handelt sich hier um eine Theatergruppe mit Sitz in Berlin, die sich seit fast drei Jahrzehnten mit poetisch-pantomimischen Arbeiten im Kontext neuer Zirkuskunst behauptet. Beim alljährlichen Festival Cirque Noël in Graz sind die Spieler Stammgäste und halten dem Publikum auch in einem komplizierten Jahr wie diesem die Treue – die Premiere ist nach einer Verschiebung für 25. Dezember anberaumt.

Diese spezielle Familie ist nicht nur friedlich, sie bietet zu den Feiertagen auch eine willkommene außerhäusliche Auszeit, indem sie zur Abwechslung den Blick auf die mühselig-strapaziösen Festvorbereitungen in anderen Haushalten richtet. In der Inszenierung Feste geht es herrschaftlich zu, erzählt wird vom Dienstpersonal eines großen Hauses, in dem – in diesem Fall – eine Hochzeit bevorsteht.

Theater mit Masken

Im dunklen Hinterhof herrscht Betriebsamkeit, es wird angeliefert, geputzt, repariert, bewacht und entsorgt. Und sich gegen die Herrschaft gestemmt. Die Schauspieler treten mit Kopfmasken auf, die in dem nonverbalen Spiel eine besondere Aura erzeugen. Übrigens: Den Namen Familie Flöz gab sich die aus dem damaligen Studiengang Pantomime an der Folkwang-Schule Essen hervorgegangene Gruppe nach einer mit dem Bergbau befassten Uraufführung im Ruhrgebiet. "Flöz" bezeichnet eine Erdschicht, in der wertvolle Rohstoffe eingelagert sind.

Die zweite beim Festival in Graz gastierende Gruppe heißt Barcode Circus Company und kommt aus Montreal angereist. Hier geht es deutlich sportlicher zu, Schauspiel und Luftakrobatik feiern hier genüsslich Hochzeit. Zigarrenkisten-Jonglage gehört ebenso zu ihren Fertigkeiten. Oma freut sich! (afze, 23.12.2021)