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Unter den Schätzen fanden die Forscher auch diesen Goldring. In den grünen Stein wurde die Figur eines jungen Schäfers eingraviert, der ein Schaf auf den Schultern trägt – laut den Forschern eine Jesus-Darstellung.
Foto: AP/Ariel Schalit

Vor der israelischen Küste sind antike Schätze aus zwei Schiffswracks geborgen worden, darunter Hunderte von Silbermünzen. Teil der Funde seien auch Figuren und ein Goldring mit dem Abbild des "guten Hirten", in der frühchristlichen Kunst ein bekanntes Symbol für Jesus, teilte die israelische Altertumsbehörde am Mittwoch mit.

1.700 und 600 Jahre alt

Die beiden versunkenen Schiffe stammten aus der römischen Spätantike und der Mamelukenzeit, vor rund 1.700 und vor 600 Jahren. In den vergangenen Monaten seien bei Unterwasser-Untersuchungen nahe der antiken Küstenstadt Caesarea in etwa vier Metern Tiefe zahlreiche faszinierende Artefakte geborgen worden. "Die Funde erzählen die Geschichte zweier Schiffe aus verschiedenen Zeitperioden, die mit ihrer gesamten Crew sanken, offenbar während des Versuchs, sie in den Hafen zu manövrieren", berichten die Forscher.

Geborgen wurden außerdem Hunderte von Silber- und Bronzemünzen aus dem 3. Jahrhundert und viele Silbermünzen aus dem Zeitalter der Mameluken im 14. Jahrhundert.
Foto: AFP/AHMAD GHARABLI

Die Meeresschätze enthalten den Angaben zufolge Hunderte von Silber- und Bronzemünzen aus dem 3. Jahrhundert und viele Silbermünzen aus dem Zeitalter der Mameluken im 14. Jahrhundert. Gefunden wurden die Bronzefigur eines Adlers, Symbol der römischen Herrschaft, sowie die Figur eines römischen Pantomimen. Außerdem verschiedene Bronze-Glocken, die böse Geister vertreiben sollten, und Tongefäße.

Verräterischer Schmuck

Die Fundstücke enthalten auch persönliche Gegenstände der Opfer der Seeunfälle, darunter ein roter Edelstein mit einer eingravierten Harfe. Ein dicker Goldring mit grünem Stein ist mit der Figur eines jungen Schäfers verziert, der ein Schaf auf den Schultern trägt. Der Besitzer des Rings sei vermutlich ein früher Christ gewesen, hieß es in der Mitteilung. Das Bildnis verkörpere Jesus als "barmherzigen Schäfer der Menschheit".

Ein weiteres Highlight aus den Schätzen: Eine antike Figurine eines römischen Pantomimen.
Foto: AFP/AHMAD GHARABLI

Die Hafenstadt Caesarea habe eine große Bedeutung in der christlichen Tradition. Sie sei eines der frühesten Zentren des Christentums und der ersten christlichen Gemeinschaften gewesen. Der Überlieferung nach habe der Apostel Petrus dort den römischen Hauptmann Kornelius als einen der ersten Nichtjuden getauft. "Von hier aus hat sich die christliche Religion in der ganzen Welt ausgebreitet", sagte Archäologe Jakov Scharvit. (APA, 23.12.2021)