Das Feuer habe sich rasend schnell ausgebreitet, sagte der Fährenbesitzer, so schnell, dass Feuerlöscher nicht mehr benutzt werden konnten.

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Dhaka – Mindestens 39 Menschen sind bei einem Feuer auf einer Personenfähre in Bangladesch ums Leben gekommen. Wenige von ihnen seien in einem Krankenhaus gestorben, sagte ein Feuerwehrsprecher. Das Unglück ereignete sich Freitagfrüh, als es noch dunkel war und etliche Menschen geschlafen haben sollen. In Krankenhäuser seien rund 70 Menschen mit Brandverletzungen gebracht worden.

Brandquelle in Maschinenraum vermutet

Das Feuer auf dem mehrstöckigen Boot "MV Obhijan-10" mit rund 800 Menschen an Bord sei plötzlich mitten auf dem Fluss Sugandha rund 150 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Dhaka ausgebrochen. Der Brand sei vermutlich im Maschinenraum entstanden und habe sich danach rasch auf dem ganzen Boot ausgebreitet, sagte der Sprecher.

Etliche Menschen seien ins Wasser gesprungen. Einige seien ertrunken. Ein Überlebender ist Sanjit Chandra Haldar, der Reportern sagte, dass er eine Explosion und dann plötzlich viel Rauch gesehen habe. Nach seinem Sprung ins Wasser hätten Fischer ihn und auch andere gerettet. Fernsehaufnahmen zeigten die brennende Fähre und Passagiere, die um Hilfe riefen, sowie Hunderte Angehörige am Flussufer.

Feuerlöscher nicht benutzt

Fährenbesitzer Ham Jalal sagte Reportern, dass es an Bord mindestens 21 Feuerlöscher gegeben habe. Jedoch habe keiner benutzt werden können, da sich das Feuer so schnell verbreitet habe.

Die Feuerwehr habe knapp hundert Leute gerettet, sagte ihr Sprecher. Die Fähre sei ganz ausgebrannt. Es habe mehr als drei Stunden gedauert, bis Feuerwehrleute den Brand gelöscht hätten, nachdem die Fähre bei einem Dorf in der Nähe verankert worden sei. Die Bergungsarbeiten dauerten am Freitagnachmittag (Ortszeit) noch an. Die Behörden gaben an, dass sie den Vorfall untersuchen wollten.

Mangelnde Sicherheitsstandards

Tödliche Unglücke auf oft voll besetzten Booten kommen auf den Flüssen des 170-Millionen-Einwohner-Lands immer wieder vor. Schuld daran sind laut Experten hauptsächlich schlechte Sicherheitsstandards. (APA, 24.12.2021)