Katja Krüger-Schöller kämpft um den Instagram ihres Geschäfts "Metaware", der Facebook bzw. Meta offenbar nicht in den Kram passt.

Foto: Metaware

Die erst kürzlich erfolgte Umbenennung von Facebook in "Meta" führt auf den sozialen Plattformen des Konzerns weiterhin zu absurden Gegebenheiten. Nachdem zuletzt der Instagram-Account der australischen Künstlerin Thea-Mai Baumann gesperrt wurde, weil sie unter dem Namen "Metaverse" unterwegs war, ist nun auch ein kleines Geschäft einer Wienerin betroffen. Der Instagram-Account ihres Geschäfts namens "Metaware" wurde vor kurzem gesperrt.

Instagram-Account "Metaware" existiert seit fünf Jahren

Bei Katja Krüger-Schöller, die den Shop im 15. Wiener Bezirk seit mehr als acht Jahren betreibt, stößt das Vorgehen naturgemäß auf Unverständnis. "Der Account wurde über Nacht ohne Vorwarnung gesperrt, weil ich bzw. die Firma sich angeblich als jemand anderer ausgeben würden", sagt Krüger-Schöller zum STANDARD. Das sei auch insofern absurd, da der Instagram-Account des Geschäfts ebenfalls seit mindestens fünf Jahren bestehe. Wie bekannt, hatte Facebook den Konzern-Namen erst Ende Oktober auf Meta geändert.

Dass schon vor Facebook Unternehmen und Privatpersonen auf die Idee gekommen seien, irgendetwas mit dem Begriff "Meta" in ihrem Firmen- oder Künstlernamen zu machen, ist laut der Unternehmerin wenig überraschend. "Die Vorsilbe 'Meta' ist eigentlich ein bisschen ausgelutscht. Bei 'Metaware' habe ich zumindest mit dem Wort "Meterware' gespielt, was es ein bisschen origineller macht. Aber nur Meta? Da hab ich schon mit den Augen gerollt", erklärt Krüger-Schöller.

Die Geschäftsbezeichnung spielt mit dem Begriff "Meterware".
Foto: Metaware

Die Sperre des Instagram-Accounts treffe das Geschäft, das Geschenksideen und diverse Kreationen lokaler Künstler- und Designer:innen von Quartettspielen bis zu Retro-Videogame-Kunstwerken und Stickbildern anbiete, hart. "Instagram ist für mich und meinen Shop extrem wichtig, um mit den Leuten im Grätzl, aber auch Kund:innen in Kontakt zu bleiben. Aber auch zur geschäftlichen Vernetzung oder aber, um Kollaborationen anzubahnen, nutze ich den Account sehr häufig", sagt Krüger-Schöller zum STANDARD.

Sperre genau im Weihnachtsgeschäft

Erschwerend kam hinzu, dass der Account ausgerechnet in der umsatzstarken Vorweihnachtszeit offline genommen wurde. Die Sperre hat die Geschäftsinhaberin schon beeinsprucht, vom Facebook-Konzern kam diesbezüglich aber noch keine Antwort. Der Account, der unter dem Firmennamen "Metaware" läuft, ist weiterhin "nicht verfügbar."

Krüger-Schöller hofft, dass Meta wie im Fall der australischen Künstlerin nach dem öffentlichen Bekanntwerden ihres Falls reagiert. Auch in jenem Fall blieb der Konzern wochenlang untätig, bis sich die New York Times der Sache annahm und darüber berichtete. Eine Anfrage des STANDARD bei Meta läuft. (Martin Stepanek, 25.12.2021)