Die meisten Österreicherinnen und Österreicher fanden, dass 2021 kein gutes Jahr war.

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Linz – Blickten die Österreicherinnen und Österreicher noch vor zwei Jahren mit großem Optimismus in die Zukunft, hat sich die negative Stimmung aus dem Vorjahr wegen der andauernden Corona-Pandemie noch einmal intensiviert. Wie die aktuelle Imas-Neujahrsumfrage zeigt, ist der Anteil jener, die nicht frohen Mutes auf das kommende Jahr blicken mit 70 Prozent auf einem historischen Höchststand. Nur zwei Prozent empfanden in der Rückschau 2021 als ein sehr gutes Jahr.

Zum mittlerweile 50. Mal hat das Linzer Marktforschungsinstitut Imas die Österreicherinnen und Österreicher zu ihren Erwartungen und Vorsätzen sowie zum abgelaufenen Jahr befragt. Teilgenommen haben zwischen 10. November und 5. Dezember 1.013 repräsentativ ausgewählte Personen ab 16 Jahre. Die Virusmutation Omikron war zu diesem Zeitpunkt noch kein breites öffentliches Thema.

Bei der heurigen Umfrage verstärkte sich der Trend des vergangenen Jahres, die Grundstimmung war noch nie so pessimistisch. 38 Prozent blicken mit Sorge und 32 Prozent mit Skepsis in das herannahende Jahr. Lediglich 26 Prozent zeigten sich zuversichtlich. Besonders viele Sorgenfalten haben – wie auch schon im Vorjahr – Frauen sowie Menschen ab 60 Jahren.

Impflicht kaum Thema

Das positiv gestimmte Viertel sieht sich entweder grundlegend als optimistisch an oder ist bezogen auf Corona guter Dinge – insbesondere wegen der Impfung. Die Skeptiker genauso wie die Besorgten bedrückt die Pandemie im Allgemeinen am meisten (46 Prozent sowie 41 Prozent). Jeder Fünfte von ihnen fühlt sich zudem von den Maßnahmen zur Corona-Bekämpfung stark eingeschränkt. In der Rückschau sehen nur zwei von Hundert das Jahr 2021 als ein sehr gutes Jahr an, 28 Prozent als ein ziemlich gutes – das ist immerhin eine leichte Steigerung gegenüber 2020 (20 Prozent). Die Mehrheit allerdings hielt 2021 für kein sehr gutes Jahr (45 Prozent) oder gar für ein schlechtes (22 Prozent).

Dass die Corona-Krise die Bevölkerung auch das kommende Jahr über "sehr intensiv" oder "eher intensiv" beschäftigen wird, glauben vier von fünf Österreichern. Trotzdem wiegt sich knapp jeder Fünfte in der Hoffnung auf eine Rückkehr zur Normalität und ebenso viele auf ein Ende der Pandemie. 21 Prozent hoffen gesund zu bleiben. Die Impfpflicht ist kein dominantes Thema, fünf von hundert sehnen sich diese bzw. eine höhere Impfquote herbei, einer von hundert wünscht sich, die verpflichtende Impfung würde nicht kommen.

Neujahrsvorsätze

Gleich viele Menschen wie 2019 – nämlich 37 Prozent – haben sich für das Jahr 2022 einen Vorsatz gesetzt. Von ihnen wollen 48 Prozent mehr Bewegung bzw. Sport machen (im Vorjahr: 44 Prozent). Außerdem planen jeweils 36 Prozent mehr Zeit mit der Familie bzw. Freunden zu verbringen und bewusster zu leben. Am unteren Ende der guten Vorsätze rangieren mit jeweils sechs Prozent die Suche nach einem neuen Job sowie mehr politisches Engagement. Im Durchschnitt fassen die Österreicher vier Vorsätze, knapp jeder Fünfte sogar sieben oder mehr. Ein knappes Viertel war mit der Erfüllung dieser im Jahr 2021 nicht erfolgreich, jeder Fünfte konnte seine Ziele großteils umsetzen und 56 Prozent zumindest teilweise. (APA, 26.12.2021)