Mikaela Shiffrin und Lienz, das passte bisher gut zusammen: 2011 hatte sie in Osttirol als 16-Jährige ihr erstes Weltcuppodest (Im Slalom. Sieg an Marlies Schild, Platz zwei an Sloweniens Tina Maze) bestiegen, 2019 ebendort das Double geholt...

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Diesmal muss sie jedoch wegen einer Covid-19-Infektion passen.

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Lienz – Mikaela Shiffrin verpasst die Weltcuprennen der alpinen Ski-Frauen am Dienstag und Mittwoch in Lienz. Die Gesamtführende machte am Montag in den sozialen Medien einen positivem Coronatest publik. "Es geht mir gut, aber unglücklicherweise habe ich einen positiven Covid-Test abgegeben. Ich folge dem Protokoll, isoliere mich und werde Lienz verpassen", teilte die US-Amerikanerin auf Twitter mit.

Shiffrin gewann vor zwei Jahren sowohl den Riesentorlauf, als auch den Slalom in der Dolomitenstadt. Sie führt im Gesamtweltcup mit 750 Punkten vor der Italienerin Sofia Goggia (635) und Titelverteidigerin Petra Vlhova aus der Slowakei (435). Im Riesentorlauf liegt Shiffrin (280) nach zwei Saisonsiegen und einem zweiten Platz vor Sara Hector (SWE/202) und Vlhova (155), im Slalom ist sie Zweite (260) hinter Vlhova (280).

Liensberger dabei, Gut-Behrami weiter positiv

Shiffrin ist nicht die erste Topläuferin, die wegen Corona ein oder mehrere Rennen in diesem Winter verpasst. Die beiden Riesentorläufe in Courchevel auslassen musste die Vorarlbergerin Katharina Liensberger, für sie geht es sich mit dem Antreten in Lienz aus. Anders sieht die Sache bei der Schweizerin Lara-Gut Behrami aus, die mit den Speedrennen in Val d'Isere, Courchevel und Lienz nun bereits das fünfte Rennen en suite verpassen wird. Denn auch der PCR-Test am Montag war noch positiv.

Es ist länger her, dass Österreichs Technikerinnen ohne Stockerlplatz zu den Rennen nach Osttirol gereist sind. Das war in der Saison 2016/17 der Fall, als es letztlich insgesamt überhaupt nur einen Podestrang im ganzen Winter für das ÖSV-Riesentorlauf- und Slalomteam gab.

Liensberger hatte vor zwei Jahren die seit 2013 andauernde Stockerlplatz-Sperre in Lienz beendet, war im Riesentorlauf Dritte geworden. Am Dienstag (10.00 bzw. 13.00 Uhr/live ORF 1) sind die Schwedin Sara Hector, die Italienerin Marta Bassino und die Schweizerin Michelle Gisin die großen Gejagten, die zuletzt in den zwei Riesentorläufen in Courchevel die Podestplätze unter sich ausmachten. In dieser Liste fehlt nun Shiffrin, die zuletzt in Frankreich einmal ganz oben stand und einmal Zweite war.

Nur Liensberger einmal knapp dran

In ihrem einzigen Rennen in dieser Disziplin verpasste Liensberger in Sölden als Vierte das Podest, konstanteste ÖSV-Läuferin in diesem Winter war Ramona Siebenhofer als Zehnte, Achte und Siebente. In Frankreich war Katharina Truppe im ersten Rennen Elfte, Stephanie Brunner im zweiten Neunte geworden. Dieses Quartett hat auch die besten Chancen für die Teilnahme bei den Olympischen Winterspielen in Peking. Im Jänner folgt davor am 8. noch ein Weltcup-Rennen in Maribor, am 25. am Kronplatz.

Im Slalom am Mittwoch (10.00/13.00 Uhr/live ORF 1) ist Vlhova die Topfavoritin, sie gewann beide Levi-Rennen und wurde in Killington hinter Shiffrin Zweite. Sechs Top-12-Plätze waren für Österreichs Frauen bisher drinnen, nur Weltmeisterin Liensberger (Sechste, Achte, Vierte), Truppe (Neunte) und Katharina Huber (Zwölfte, Zehnte) kamen in die Top zwölf.

Mit den Rennen in Zagreb, Maribor und Flachau zwischen 4. und 11. Jänner bietet sich auch für Chiara Mair, Marie-Therese Sporer und Katharina Gallhuber noch die Chance, sich für China zu empfehlen.

Keine Fans

Fans sind bei den Österreich-Rennen wegen der Covid-19-Präventionsmaßnahmen nicht erlaubt, womit freilich auch das Rahmenprogramm entfällt. Lokalmatadorin Truppe wartete noch auf ein absolutes Topergebnis in Lienz, vor zwei Jahren war sie 24. (Riesentorlauf) und 18. (Slalom), das beste Ergebnis ist der neunte Slalomrang 2015. "Lienz ist für mich ein Heimrennen. Die Vorfreude darauf ist enorm. Normal hörst du die Leute schreien, wenn man in den Zielhang fährt. Leider fällt das heuer weg. Klar wird uns allen bei den beiden Rennen in Lienz dieses Feeling abgehen", sagte sie. (APA, red, 27.12.2021)