Die Wahlplakate der MFG zur Landtagswahl in Oberösterreich im vergangenen Herbst.

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Innsbruck – Die impf- und maßnahmenkritische MFG (Menschen – Freiheit – Grundrechte) will offenbar auch bei den Tiroler Gemeinderatswahlen am 27. Februar ihre Spuren hinterlassen. Man wolle in rund 30 Gemeinden mit eigenen Listen antreten und dabei vor allem in den Bezirksstädten Schwaz, Imst, Lienz und Kufstein möglichst stark sein, sagte Landessprecher Bernhard Schmidt dem ORF Tirol.

Schmidt war im Sommer aus der FPÖ ausgetreten. Seitdem sitzt er als "wilder Mandatar" im Innsbrucker Gemeinderat. Die Zahl der Unterstützer wachse täglich, dabei würden sich die meisten Personen per E-Mail melden, erklärte Schmidt. Für politische Funktionen würden deutlich mehr Männer Interesse zeigen – in Bezirkshauptstädten auch für das Bürgermeisteramt.

Grund zum Optimismus und Bedenken

Durchaus Chancen für die MFG, auch auf Gemeindeebene zu reüssieren, sah Christoph Hofinger vom Meinungsforschungsinstitut Sora. Und dies liege vor allem am Zeitpunkt der Gemeinderatswahlen: Im Februar werde die Impflicht mit Sicherheit heftiger diskutiert, das sei natürlich hilfreich für die Tiroler MFG-Kandidaten.

Etwas weniger Grund für Optimismus bei der MFG ortet indes Philipp Umek, Politikwissenschafter an der Universität Innsbruck. In den Gemeinden seien spezifische Aspekte wie Raumordnung, soziale Sicherheit oder Schulen vorrangige Themen. "Da werden Corona-Maßnahmen, die von Bund gesteuert werden, kaum Beachtung finden", meinte er gegenüber dem ORF Tirol. Bei der Landtagswahl in Oberösterreich war die Neo-Partei mit 6,23 Prozent bzw. drei Mandaten in den Landtag eingezogen. (APA, 28.12.2021)