Polizeieinsatz (Symbolbild).

Foto: AFP/Bertha WANG

Peking – Mindestens vier mutmaßliche Regelbrecher der strengen Corona-Maßnahmen in China sind in einer Stadt im Süden des Landes öffentlich zur Schau gestellt worden. Wie Staatsmedien am Mittwoch berichteten, wurden die Beschuldigten in weißen Schutzanzügen vor einer großen Menschenmenge in der Stadt Jingxi in der autonomen Region Guangxi vorgeführt. Den Personen wird vorgeworfen, Migranten beim illegalen Grenzübertritt aus dem nahe gelegenen Vietnam geholfen zu haben.

Seit Ausbruch der Pandemie sind Chinas Landesgrenzen aufgrund der Angst vor importierten Corona-Fällen praktisch geschlossen. Auf sozialen Medien kursierten Kurzvideos, auf denen die Verdächtigen Plakate mit ihren Fotos und Namen tragen, während sie von jeweils zwei Sicherheitskräften durch belebte Straßen geführt werden. Die Parade wird von Dutzenden Polizisten bewacht, einige von ihnen sind bewaffnet.

Auf Chinas sozialen Medien erhalten die drastischen Maßnahmen der Behörden teilweise Zuspruch. "Solche Leute haben es verdient. Was wäre, wenn die das Virus ins Land brächten?", schreibt ein Nutzer auf der Online-Plattform Weibo.

Pranger 2010 abgeschafft

Nach jahrzehntelangem Druck durch Menschenrechtsaktivisten hatte China 2010 die Methode abgeschafft, Kriminelle öffentlich an den Pranger zu stellen. Örtliche Regierungen setzen sie inzwischen aber wieder ein, um die Bevölkerung dazu zu bringen, sich an die überaus strikten Regeln im Kampf gegen das Coronavirus zu halten. China hat derzeit Schwierigkeiten, seine landesweite Null-Covid-Strategie durchzusetzen; im Februar sollen in China die Olympischen Spiele abgehalten werden.(APA, 29.12.2021)