Sebastian Kurz kehrte nach den Korruptionsvorwürfen der Politik den Rücken.

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Sebastian Kurz soll "Global Strategist" bei der US-amerikanischen Investmentfirma Thiel Capital werden. Der Ex-Bundeskanzler hat Berichte von "Krone" und "Heute" gegenüber dem STANDARD bestätigt. Er werde im ersten Quartal des kommenden Jahres seinen neuen Job in San Francisco beginnen. Über Details seiner Aufgaben hält sich Kurz bedeckt. Schon zuvor war berichtet worden, dass er im Februar in den USA einen neuen Job antreten werde.

Paypal-Mitgründer Thiel und Kurz kennen einander schon länger. Anfang des Jahres hatte Thiel den Frank-Schirrmacher-Preis erhalten. Für die Preisverleihung wünschte sich Thiel, dass Kurz seine Laudatio halten solle. Im Jahr 2017 postete Kurz ein Foto von sich und Thiel von der Münchner Sicherheitskonferenz auf Twitter. Er bedankte sich damals dafür, den Milliardär kennengelernt und mit ihm über Digitalisierung gesprochen zu haben.

Der US-Investor gründete auch die Datenanalysefirma Palantir Technologies mit. Mit ihrer Überwachungssoftware unterstützt Palantir Regierungen, unter anderem auch jene in Washington, bei Geheimdiensttätigkeiten und Terrorbekämpfung. In den vergangenen Tagen war spekuliert worden, dass Kurz einen Posten bei Palantir antreten werde. Nun ist es eine andere Firma Thiels geworden.

Thiel wurde in Deutschland geboren und gilt als deklarierter Fan des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump. Er soll mit mehreren Millionen Dollar extrem rechte Kandidaten der Republikaner unterstützen. Trump selbst dankte Thiel persönlich bei einer Veranstaltung im Jahr 2016 und nannte den Investor einen "sehr besonderen Menschen". In Thiels Buch werden Monopole als gut, Monarchien als effizient und Tech-Gründer als gottgleich beschrieben. Thiels Biograf Max Chafkin stellte seine Weltanschauung in die Nähe des Faschismus. (red, 30.12.2021)