Lili Collins als Emily in "Emily in Paris" auf Netflix, hier mit Arnaud Viard und Lucas Bravo.

Foto: CAROLE BETHUEL/NETFLIX

Was tun, wenn der Wirt am Silvesterabend ab 22 Uhr Pause machen muss und auch das Hotel aus dem Speisesaal ins Zimmer weist? Fernsehen oder streamen im möglichst kleinen Kreis natürlich, gerne auch unter Zuhilfenahme tröstender Getränke.

Für den leichten Sinn, flankiert von ein wenig Blubber im Glas, drängt sich in diesen Tagen Emily in Paris auf. Zum Beispiel Folge 8 der ersten Staffel (für Neueinsteiger) mit dem recht intimen Ausflug der bezaubernden und von Folge zu Folge schriller gestylten Emily Cooper (Lily Jane Collins) auf das Château der Champagner-Familie ihrer bald nicht mehr besten Freundin.

Zu kompliziert? Nur die Beschreibung, es geht im Grunde um eine recht kontaktfreudige Amerikanerin in Frankreich inmitten vieler schöner Klischees von Werbung bis Mode.

Wer um 22 Uhr aus dem Wirtshaus kommt, hat Silvester für Eins, die Neuauflage von Dinner for One von Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf auf ProSieben schon verpasst. Nachsehen – gleich vor dem Silvester-Original, zum Beispiel in ORF 1.

Zum Abschluss zweier Jahre mit interessanten Erkenntnissen über menschliche Natur und ihre Zukunftsfähigkeit empfehlen sich noch zwei filmische Perspektiven über den Untergang.

Klamauk mit Botschaft über den geistigen Niedergang verspricht Idiocracy von 2005, gut ein Jahrzehnt bevor Donald Trump US-Präsident wurde.

Ganz sicher weit ins neue Jahr kommen Sie mit Don’t Look Up – wenn Sie 2022 mit einer überlangen, etwas bemühten Karikatur über Möglichkeiten des Weltuntergangs beginnen wollen. (Harald Fidler, 31.12.2021)