Kommissarin Martina Bönisch (Anna Schudt) im neuen "Tatort" aus Dortmund.

Foto: ORF/WDR/unafilm GmbH/Elliott Kreyenberg

Die Reichen können einem echt leidtun. Sie versuchen doch nur, aus viel Geld noch mehr Geld zu machen. Und was haben sie davon? Eine üble Nachrede und viel Unbill. Und dann, wenn diese wohlhabenden Schnösel immer noch mehr Geld mit ihren dubiosen, undurchschau baren Geschäften machen, müssen sie noch dazu Panik haben, es zu verlieren. Je mehr Geld, desto größer die Angst um die Kohle. Weil überall herrscht Lug und Betrug im neuen Tatort aus Dortmund mit dem schönen Titel Gier und Angst.

Es ist ein unguter Teufelskreis, der schon mal tödlich sein kann, in dem Hauptkommissar Peter Faber (Jörg Hartmann) und seine Kollegen diesen Sonntag um 20.15 Uhr in ORF 2 und ARD ihre Ermittlungsrunden drehen. In diesem fiesen Dunst aus illegalen Machenschaften und dubiosen Investments bewegte sich auch Vermögensberater Lembach. Bis er erschossen im Dortmunder Hafen gefunden wird. Die Suche nach dem Mörder wird kompliziert und ein wenig unübersichtlich für das ohnehin nicht einfache Team aus Dortmund. Weil den Kommissaren wieder einmal ihr Privatleben dazwischenfunkt. Egal. Das ist bei den Dortmundern ohnehin oft interessanter als der Mordfall, der hier in dieser Folge zu Recht zum Nebenschauplatz wird.

Haben wir nicht geahnt, dass das Gspusi zwischen Martina Bönisch (Anna Schudt) und Spurensicherer Haller (Timan Strauß) nicht gut ausgehen wird und ihre – mittlerweile – Ex-Affäre ein echter Kotzbrocken ist? Eben. Haben wir uns nicht schon des Öfteren gefragt, wann endlich Jan Pawlacks (Rick Okon) verschwundene Frau und Mutter seiner Tochter wieder auftaucht? Eben. Und haben wir nicht schon lange auf eine – auch körperliche – An näherung zwischen Faber und Bönisch gewartet? Eben. (Astrid Ebenführer, 2.1.2022)