Der Unfallhergang wird derzeit ermittelt.

Foto: APA / Barbara Gindl

In der Silvesternacht hat es mehrere Unfälle mit Feuerwerkskörpern gegeben. Ein junger Mann wurde im Bezirk Baden kurz nach Mitternacht beim Zünden von Pyro-Gegenständen getötet, ein weiterer schwer verletzt. Die beiden hatten sich mit rund acht weiteren Personen auf einer Wiese im Gemeindegebiet von Klausen-Leopoldsdorf getroffen, um die Silvesternacht zu feiern. Dabei wurden sogenannte Kugelbomben gezündet.

Weil eine der Bomben nicht sofort zündete, näherten sich vier Personen dem Feuerwerkskörper, als dieser explodierte. Ein 23-Jähriger aus dem Bezirk wurde tödlich verletzt. Ein 21-Jähriger erlitt schwere Verletzungen, eine 19-Jährige und eine weitere männliche Person trugen leichte Blessuren davon, berichtete die Polizei, die gegen 0.30 Uhr alarmiert wurde, in einer Aussendung. Die Verletzten wurden nach der Versorgung durch Rettungskräfte in umliegende Spitäler gebracht.

Bei der explodierten Kugelbombe handelte es sich um einen Feuerwerkskörper der Kategorie F4, wie ein Polizeisprecher am Neujahrstag auf APA-Anfrage mitteilte. Ob beim 23-Jährigen ein dafür benötigter Nachweis der Fachkenntnis vorlag, war laut den Angaben des Sprechers Gegenstand weiterer Ermittlungen. An Ort und Stelle waren Beamte der Kriminaldienststreife des Bezirks sowie Bedienstete der Polizeiinspektion Alland. Mit der Untersuchung der Pyro-Gegenstände betraut war ein Sprengstoffexperte der Polizei.

Zwei Schwerverletzte in Wien-Floridsdorf

Zwei Jugendliche haben sich in Wien-Floridsdorf in der Silvesternacht beim Hantieren mit Feuerwerkskörpern schwer verletzt. Den pyrotechnischen Gegenstand hatten der 13- und der 14-Jährige gefunden. Wie die Berufsrettung berichtete, dürften die beiden Burschen mit Schwarzpulver in Kontakt gekommen sein, das beim Entzünden zu einer Stichflamme führte. Im Bezirk Simmering verletzte sich ein 33-Jähriger vermutlich durch die Verwendung von Pyrotechnik laut Polizei schwer im Gesicht.

Insgesamt verzeichnete die Wiener Polizei vom Silvestertag bis in die Morgenstunden des 1. Jänners 4.746 Notrufe, woraus 1.877 Einsätze resultierten. Es wurden sechs Personen festgenommen, drei davon wegen tätlichen Angriffen auf Polizisten in der Innenstadt, die anderen drei wegen verwaltungsrechtlichen Delikten. 153 Einsätze wegen Lärmerregungen und 473 wegen der Verwendung von pyrotechnischen Gegenständen wurden von der Wiener Polizei abgewickelt.

Insgesamt wurden 60 Anzeigen nach dem Pyrotechnikgesetz gelegt und 22 Organmandate eingehoben. Zahlreiche pyrotechnische Gegenstände stellten die Beamten sicher. Im Laufe des Silvester-Einsatzes kontrollierten Polizisten insgesamt mehr als 150 Lokale. Lediglich drei waren auch nach der vorgeschriebenen Sperrstunde um 22.00 Uhr weiterhin in Betrieb. Bei den kleinen Anti-Maßnahmen-Demos gab es keine Zwischenfälle.

Schwere Verletzungen in Tirol

Auch in Tirol kam es bei zwei Vorfällen mit pyrotechnischen Gegenständen zu teils schweren Verletzungen. In Weerberg wollte ein 19-Jähriger vor dem Wohnhaus eine Rakete zünden. Sein 59-jähriger Vater stand dabei direkt neben ihm. Als der junge Mann die Rakete an der Zündschnur anzünden wollte, explodierte diese plötzlich. Durch die Explosion wurde der 19-Jährige an beiden Augen schwer verletzt. Sein Vater erlitt eine Platzwunde an der linken Stirn und einen Gehörsturz.

In Achenkirch zündete ein 42-jähriger Österreicher zwei Feuerwerksbatterien. Aufgrund einer Unterbrechung des Feuerwerks ging der Mann zu der Batterie. Genau in dem Moment als er sich mit dem Gesicht oberhalb des Objektes befand, zündeten weitere Feuerwerkskörper dieser Batterie und trafen ihn im Gesicht. Der Mann erlitt eine Rissquetschwunde unterhalb des linken Auges sowie eine Verletzung des Auges.

Bub in Salzburg von Böller getroffen

In Ebenau in Salzburg wurde ein 35-jähriger Österreicher beim Hantieren mit einem pyrotechnischen Gegenstand an der Hand schwer verletzt. Er wurde ins UKH Salzburg gebracht. Ein zweiter Mann erlitt ebenfalls Verletzungen im Gesicht und an den Händen, konnte sich aber selbstständig ins Krankenhaus begeben, wie die Polizei am Neujahrstag mitteilte.

In Kärnten wurde ein 14-jähriger Bub von einem Böller getroffen. Ein unbekannter Mann hatte den Böller in der Nähe des Jugendlichen gezündet, als dieser gemeinsam mit seinem Vater in der Gemeinde Paternion, Bezirk Spittal an der Drau, im Freien Feuerwerke beobachtete. Durch die Detonation erlitt der Bub einen Gehörsturz. Der unbekannte Mann verschwand in ein angrenzendes Mehrparteienhaus. Zeugen identifizierten ihn als einen 43-jährigen Mieter des Hauses. Erhebungen betreffend Übertretung des Pyrotechnikgesetzes und fahrlässige Körperverletzung laufen, wie die Polizei Kärnten berichtete.

Brände in Vorarlberg

In Vorarlberg haben am Abend und in der Nacht drei Großbrände die Einsatzkräfte in Atem gehalten. In Dornbirn gerieten zwei Wohnhäuser einer Wohnanlage in Brand. 60 Personen mussten evakuiert werden, zehn erlitten Rauchgasvergiftungen. Am Areal der Firma Kunert fingen mehrere Hallen Feuer, drei Feuerwehrleute zogen sich Rauchgasvergiftungen zu. Und in einem Mehrparteienhaus in Bregenz wurden am Morgen 21 Menschen nach einem Brand vorübergehend evakuiert.

Diese mussten vorübergehend ihre Wohnungen verlassen. Eine Person erlitt eine Rauchgasvergiftung und wurde ins Krankenhaus Bregenz eingeliefert. Nach bisherigen Informationen dürfte in einer Wohnung ein Sofa zu nahe an einen elektrischen Heizkörper gestellt worden, sein, wodurch sich ein Hitzestau bildete, sagte ein Polizeisprecher zur APA. Der Brand konnte rasch gelöscht werden. Die Bewohner waren durch den Lärm eines Rauchmelders geweckt worden. Die Ermittlungen zu den Brandursachen dürften noch dauern. (APA, 1.1.2022)