Das Neujahrskonzert 2022.

Foto: APA/WIENER PHILHARMONIKER/DIETER NAGL

Vieles gerät derzeit ins Wanken, doch das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker bleibt ein Anker. Dirigent am Samstag war zum dritten Mal nach 2009 und 2014 Daniel Barenboim. Nach dem Auftakt mit Josef Strauß' "Phönix-Marsch" gab es einen beschwingten Parforceritt mit Joseph Hellmesberger "Heinzelmännchen", Johann Strauß' "Champagner-Polka" oder Carl Michael Ziehrers "Nachtschwärmer". Und selbstredend durften auch 2022 der "Radetzky-Marsch" und der "Donauwalzer" als Zugaben nicht fehlen.

Für den Pausenfilm zeichnete wieder Georg Riha verantwortlich, der unter dem Titel "Mission Apollo" das heimische Welterbe anlässlich des 50-Jahr-Jubiläums der UNESCO-Welterbekonvention in den Fokus nahm. Zu sehen waren in dem 24-minütigen Beitrag alle zwölf österreichischen Welterbestätten. Ein Apollofalter diente dabei als Reiseführer, von einer Flugkamera auf seinem Weg von Station zu Station begleitet.

1.000 Zuseher

Wegen der kurzfristig verkündeten Beschränkungen durch die Politik durften lediglich 1.000 Menschen das Event live im Goldenen Saal verfolgen. Jenen 700 Kartenbesitzern, die keine Karte im Parkett hatten und deshalb aufgrund der Beschränkung leer ausgehen, wurden Plätze für 2023 reserviert. "Wir haben ein großes Glück, dass wir diese Musik vor zumindest 1.000 Menschen live spielen können – denn Musik muss man live genießen", unterstrich Barenboim im Vorfeld. Er hoffe, dass die Musik Politikerinnen und Politiker auf der ganzen Welt inspiriere.

Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) sagte seinen Besuch ab. "In einer pandemisch schwierigen Situation, die uns allen viel abverlangt, würde ich einen Besuch für das falsche Signal halten", teilte er am Donnerstag auf Facebook mit.

Mit dabei sein wird 2023 auf jeden Fall Franz Welser-Möst. Der 61-jährige Oberösterreicher wird das Neujahrskonzert nach 2011 und 2013 dann zum dritten Mal dirigieren, wie das Orchester am Samstag ankündigte. (APA; red, 1.1.2022)