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Fast 1.000 Gebäude sind durch das Feuer zerstört worden.

Foto: Reuters / Kaarl Hoopes

Denver – Bei den jüngsten Bränden im US-Bundesstaat Colorado nahe der Stadt Boulder sind nach Behördenangaben fast 1.000 Häuser und andere Gebäude zerstört worden. Drei Menschen galten dem Katastrophenschutz zufolge zunächst noch als vermisst, sieben waren verletzt worden. Die Behörden wollen demnach Suchhunde einsetzen, um die Vermissten zu bergen, sobald es das Wetter zulässt.

Die Feuer hatten sich am Donnerstag rasch ausgebreitet, begünstigt von teils sehr starken Winden. In den Orten Louisville und Superior sollten sich rund 34.000 Einwohner in Sicherheit bringen.

Dürre begünstigt Brände

Die Ursache der Brände war noch unklar. Behördenvertreter hatten zunächst spekuliert, dass die für die Winterzeit in der Region untypischen Feuer ausgelöst wurden, als der Wind Stromleitungen zu Boden riss. Sheriff Joe Pelle sagte jedoch am Samstag, es seien keine kaputten Stromleitungen gefunden worden. Es gebe wegen der Brände einen Durchsuchungsbefehl, sagte er – ohne weitere Details zu nennen.

Eine seit Monaten andauernde Dürre in der Region hatte die Ausbreitung der Feuer begünstigt. Verbliebene Glutherde wurden in der Nacht zum Samstag mit rund 20 Zentimeter Neuschnee bedeckt, weswegen das Feuer nicht mehr als bedrohlich galt. Der als "Marshall Fire" bezeichnete Brand hatte sich Medienberichten zufolge auf einer Fläche von etwa 24 Quadratkilometern ausgebreitet.

Minuten zur Rettung

Auf Luftbildern waren ganze Straßenzüge zu sehen, in denen nur noch ein Haufen Asche von den Häusern übrig war. "Das war eine Katastrophe im Zeitraffer", erklärte Colorados Gouverneur Jared Polis. "Viele Familien hatten nur Minuten, um was immer sie konnten – ihre Haustiere, ihre Kinder – ins Auto zu setzen und wegzufahren."

Foto: : AFP/Marc Piscotty

Polis hatte für den Bezirk nordwestlich der Regionalhauptstadt Denver bereits am Donnerstag den Notstand erklärt. US-Präsident Joe Biden genehmigte zudem eine Notstandserklärung nach Bundesrecht, was zusätzliche Hilfe für die Betroffenen ermöglicht. (APA, 2.1.2022)