Sara Marita Kramer und die Goldene Eule von Ljubno.

Foto: EPA/ANTONIO BAT

Ljubno – Das Gegenteil von gut ist nur sprichwörtlich gut gemeint. Die Silvestertour der Frauen schärfte aber immerhin das Bewusstsein dafür, dass es im Skispringen noch ein breiter Weg zur Gleichberechtigung ist. Nach den beiden Bewerben auf der kleinen Schanze in Ljubno, Slowenien, ist durchaus nachvollziehbar, dass sich die Springerinnen nach größeren Bakken sehnen. Und nach einem Programm rund um den Jahreswechsel, das jenem der Männer tatsächlich entspricht.

Peter Kruijer, seit Mai 2021 neuer Präsident der Vierschanzentournee, steht dem zuvor stets abgeschmetterten Ansinnen, die Frauen ins Programm der Traditionsveranstaltung zu integrieren, offen gegenüber. "Wenn in Oberstdorf die Männer springen, sollen die Frauen am selben Tag, aber für das Fernsehen zeitversetzt, in Garmisch springen. Und wenn die Männer in Garmisch springen, dann die Frauen in Oberstdorf. Und für die beiden Stationen in Österreich gilt dasselbe", sagte der 63-jährige Orthopäde aus Oberstdorf der Kleinen Zeitung.

Vogel ist Vogel

Nicht nur Sara Marita Kramer wäre es ein Fest, auf den großen Tourneeschanzen ihr Können zu zeigen. Die 20-jährige Salzburgerin, die mit den Rängen zwei und drei in Ljubno ihre Weltcupführung ausbaute und nebenbei für den Gewinn der ersten Silvestertour die Goldene Eule, das Pendant zum Goldenen Adler für den Tourneesieger, gewann, fühlt sich umso wohler, je weiter es geht. Pläne des Österreichischen Skiverbands (ÖSV), dem eine Tournee mit Ljubno, Villach und eventuell Tarvis, also ausschließlich auf Normalschanzen vorschwebt, klingen in ihren Ohren wohl wenig verlockend.

Auch keine Freude haben die Springerinnen mit der Tatsache, dass nach der Absage der Weltcupspringen in Japan eine vierwöchige Weltcup-Pause ansteht. Die beiden letzten Bewerbe vor den Olympischen Spielen in Peking stehen Ende Jänner in Willingen auf dem Programm – auf einer Großschanze immerhin. (lü, 2.1.202)