Laut dem herrschenden Militär erlaube die Sicherheitslage keine Wahlen.

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Bamako – In Mali stellt sich ein breites Bündnis aus politischen Parteien gegen die Pläne der vom Militär dominierten Regierung, die Übergangszeit bis zur Rückkehr zur Demokratie auf bis zu fünf Jahre auszudehnen. Das Bündnis aus etwa zehn Parteien erklärte am Sonntag, der einseitig festgelegte und "unvernünftige" Zeitplan der Regierung verletze die Charta für den Übergang zur Demokratie und könne "in keiner Weise dem tiefen Wunsch des malischen Volkes entsprechen".

"Schnell Wahlen organisieren"

Bündnissprecher Sekou Niame Bathily sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Parteien wollten weiterhin "schnell Wahlen organisieren". Die vom Militär gesteuerte Regierung hält dem entgegen, dies sei aufgrund der anhaltend schlechten Sicherheitslage in Mali nicht möglich. Zwei Drittel des malischen Territoriums werden nicht von der Regierung, sondern von Islamisten, Milizen oder kriminellen Banden beherrscht.

In dem westafrikanischen Krisenland hat die Armee seit August 2020 zwei Mal geputscht, um die Macht an sich zu reißen. Die ursprünglich für kommenden Monat angekündigten Wahlen verschob sie. Die neuen Pläne der Regierung mit einer bis zu fünf Jahre langen Übergangsphase hatte Außenminister Abdoulaye Diop am Samstag der Wirtschaftsgemeinschaft westafrikanischer Staaten (ECOWAS) vorgelegt. (APA, 2.1.2022)