Tesla steht wegen des "Full Self-Driving"-Systems immer wieder in der Kritik.

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Seit September letzten Jahres befindet sich Teslas Fahrassistenzsoftware "Full Self-Driving" (FSD) im Betatest – und suggeriert dank des Namens, dass damit ausgerüstete Fahrzeuge vollautonom fahren können. In Wirklichkeit ist das bis heute nicht der Fall, CEO Elon Musk musste seine Prognosen, wann es so weit sein wird, mehrmals nach hinten verschieben. In einem Interview mit MIT-Forscher Lex Friedman gibt er nun die Einschätzung ab, dass es 2022 so weit sein könnte.

Wer die FSD-Beta bisher verfolgt habe, wisse laut Musk, dass die Zahl der Interventionen rapide gesunken sei. Kommendes Jahr soll laut ihm die Wahrscheinlichkeit eines Unfalls unter Kontrolle des Softwaresystems geringer sein als mit einem Menschen hinter dem Steuer. Zu verdanken sei das laut "Teslamag" den technischen Fortschritten, die man mit Version 10.8 erreicht habe. Ziel sei es jedoch, "eine mindestens drei- bis viermal höhere Sicherheit" des Autopiloten gegenüber einem Menschen zu erreichen – was man dann wiederum den Regulatoren beweisen müsse, sagte Musk gegenüber Friedman.

Lex Fridman

Anhaltende Kritik

Tesla steht wegen des Betatests immer wieder in der Kritik, im November startete die US-amerikanische National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) eine Untersuchung, weil das FSD-System einen schweren Unfall verursacht haben soll. Damals wechselte ein Model Y nach dem Abbiegen auf die falsche Spur, obwohl der Fahrer versucht haben soll, einzugreifen. Es kam zu einem Zusammenstoß, verletzt wurde niemand.

Die Chefin der US-Verkehrssicherheitsbehörde Jennifer Homendy kritisierte schon nach Start der Beta den Namen des Assistenzsystems. Laut ihr sei es "irreführend und unverantwortlich", dass es als Autopilot angeboten werde, da Fahrer in Wirklichkeit das Geschehen mitverfolgen und eingreifen können müssen. (red, 3.1.2021)