Steffen Hofmann bekommt eine neue Rolle bei Rapid.

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Der SK Rapid startet mit personellen Veränderungen ins neue Jahr. Der Bundesligist gibt am Montag bekannt, dass Vereinslegende Steffen Hofmann die neue Position des Sportkoordinators übernehmen wird. Laut Geschäftsführer Sport Zoran Barisic soll er dabei "als Bindeglied zwischen Profis und zweiter Mannschaft und darüber hinaus Rapid II und unserer Akademieteams fungieren." Er werde sich zudem "auch weiter regelmäßig um unsere talentiertesten Spieler aus den diversen Mannschaften auf und abseits des Platzes kümmern:"

Hofmann betreute im November für drei Spiele gemeinsam mit Thomas Hickersberger interimistisch die Profimannschaft, nachdem sich der Verein von Cheftrainer Dietmar Kühbauer getrennt hatte. Nun wird er nicht mehr in den Trainerstab von Rapid II zurückkehren: "So viel Spaß mir die Arbeit im Trainerteam von Rapid II und auch im November bei den Profis gemacht hat, sehe ich meine berufliche Zukunft doch eher im Management-Bereich. Ich freue mich sehr auf diese Herausforderung und möchte mit meiner Arbeit einen Teil dazu beitragen, dass die Rapid-Familie einer sportlich erfolgreichen Zukunft entgegen geht."

Kulovits übernimmt Traineramt bei Rapid II

Apropos Rapid II: Dort wird fortan Stefan Kulovits das Zepter als Trainer übernehmen, gaben die Hütteldorfer bekannt. Er erhält beim Zweitligisten einen Vertrag bis 2024. Kulovits absolvierte zwischen 2002 und 2013 252 Pflichtspiele für Rapid. Bis 2019 spielte er für den deutschen Zweitligisten SV Sandhausen, bis September 2021 übernahm er dort eine Trainerrolle. Nun kehrt er zu Rapid zurück: "Ich freue mich sehr auf die Arbeit mit meiner jungen und sehr talentierten Mannschaft und genauso auf die Zusammenarbeit mit allen im Verein."

Frühjahrsvorbereitung unter Corona-Bedingungen

Bei frühlingshaften Temperaturen, mit drei Corona-Absenzen und Rätselraten um Yusuf Demir ist Rapid indes in die Wintervorbereitung eingestiegen. Die Wiener kamen am Montagnachmittag am Trainingsfeld neben dem Ernst-Happel-Stadion erstmals im neuen Jahr zusammen. Auf der Spielerseite konnte Sportchef Zoran Barisic keinen Neuen vermelden.

Vor dem Start ins Frühjahr – in einem Monat wartet zum Auftakt das Viertelfinale im ÖFB-Cup gegen Hartberg – war bei Rapid Testen angesagt. Die Spieler hatten schon am Vortag zu Hause gegurgelt, Montagfrüh wurden dann Antigen-Tests vorgenommen – mit Folgen. Kevin Wimmer musste passen, beim Verteidiger war noch der PCR-Test ausständig. Im Urlaub hatte es Thorsten Schick erwischt, der Flügelspieler könnte deshalb schon am Dienstag wieder ins Training einsteigen. Weiters fehlte Torhüter-Coach Jürgen Macho.

"Das wird uns extrem begleiten in nächster Zeit", vermutete Sportchef Barisic mit Blick auf Omikron. Dass mit dem geimpften Wimmer "nur" ein Spieler am Montag ausfiel, konnte fast als positiv eingestuft werden. Einen Corona-Cluster im Kader benötigt Rapid wie auch die anderen Bundesligisten im dichten Programm nicht. Das Trainingslager haben die Hütteldorfer ab 15. Jänner in Belek eingeplant. Das erste Testspiel-Doppel gegen Lafnitz und Vorwärts Steyr steigt zwei Tage davor.

Fragezeichen Demir

Inwiefern Yusuf Demir dabei eine Rolle spielen wird, blieb auch am Montag ungeklärt. "Im Moment nichts Neues", berichtete Barisic. Demir sei demnach am Sonntag wieder nach Barcelona gereist. Dort ist die Leihgabe der Wiener aber nicht mehr eingeplant. Ob der 18-Jährige bald wieder in Wien weilen wird, ist offen, betonte Barisic. "Es muss für alle Seiten passen", sagte der Sportdirektor. Als "Blödsinn" bezeichnete er Gerüchte, wonach Demir nach Deutschland verliehen werden könnte.

Fakt ist, dass der Leihvertrag mit Barcelona bis Saisonende ausgehandelt wurde. An den von den Katalanen dafür überwiesenen 500.000 Euro soll laut Barisic nichts zu rütteln sein. Im Vertrag ist offenbar eine Klausel verankert, wonach der Offensivspieler bei einem zehnten Pflichtspiel-Einsatz für Barcelona für 10 Millionen Euro fix vom spanischen Großclub erworben wird. Dazu wird es laut Medienberichten aber nicht mehr kommen. Barcelona hat das Geld für Demir, der bei neun Pflichtspielen hält, angeblich anderwärtig verplant.

16 Verträge laufen im Sommer aus

Trainer Ferdinand Feldhofer will sich mehr mit jenen Spielern befassen, die verfügbar sind. 23 Feldspieler und die Torhüterriege tummelte sich auf dem Rasen. Mit dabei waren auch Philipp Schobesberger und Christopher Dibon. Filip Stojkovic und Srdjan Grahovac weilten noch im Urlaub. "Wir werden die Zeit nutzen, um uns noch besser kennenzulernen, meine Ideen noch besser zu implementieren", sagte der erst Anfang Dezember bestellte Feldhofer. Von Rapid II trainierten Benjamin Kanuric, Moritz Oswald, Bernhard Zimmermann und Nicholas Wunsch mit.

Kein Problem soll die Zukunft vieler Spieler werden. Insgesamt 16 Verträge laufen im Sommer aus, darunter jene von Richard Strebinger, Leo Greiml, Maximilian Ullmann, Thorsten Schick, Taxiarchis Fountas oder Ercan Kara. "Für mich ist das nicht ungewöhnlich, für Rapid vielleicht schon", scherzte der ehemalige WAC-Trainer Feldhofer. Er bleibe ruhig. "Wir sind auf mögliche Szenarien vorbereitet. Aber es muss für alle Seiten passen", so Feldhofer.

Vor allem der seit Montag 26-jährige Kara wurde schon mit Clubs aus dem Ausland in Verbindung gebracht. Barisic betonte, bei den Gesprächen mit allen Spielern auch das Wirtschaftliche im Auge zu haben. "Ich habe auch eine Verantwortung dem Club gegenüber. Man kann Top-Verdiener nicht zu Top-Top-Verdienern machen."

Nur ein Lächeln entkam Feldhofer auf ein Gerücht aus Deutschland angesprochen. Rapid soll demnach an einer Leihe des ehemaligen Salzburgers Hannes Wolf (22) interessiert sein. Der Offensivmann spielt bei Mönchengladbach derzeit keine große Rolle. Auch an Dominik Frieser (28) sollen die Wiener dran sein. Der Flügelspieler ist nach der Trennung von Barnsley vertragslos. (red, APA, 3.1.2022)