Kaunas in Litauen freut sich auf das Kulturhauptstadtjahr.

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EU-weit – Die Coronapandemie hat auch den an sich so weitblickend im Voraus festgezurrten Zeitplan für Europas Kulturhauptstädte durcheinandergewirbelt. Denn an sich steht bereits jetzt fest, wer bis ins Jahr 2026 hinein diesen Ehrentitel tragen darf, der 1985 von der Europäischen Union eingeführt wurde. Schließlich müssen sich die Bewerberstädte umfassend auf das entsprechende Jahr vorbereiten können. Dank Covid hat Europa 2022 nun aber gleich drei Kulturhauptstädte.

So trug formal im vergangenen Jahr dank der Pandemie überhaupt keine Stadt den Ehrentitel. Stattdessen wurden die Regentschaften des irischen Galway und der kroatischen Stadt Rijeka bis ins Jahr 2021 hinein verlängert. Die für das Vorjahr vorgesehenen Metropolen Timișoara in Rumänien und Eleusis in Griechenland dürften nun 2023 zum Zug kommen, während das serbische Novi Sad auf heuer verschoben wurde.

Luxemburg, Litauen, Serbien

Schließlich teilen sich seit der EU-Osterweiterung zwei Städte den Titel, um die neuen EU-Mitglieder rasch einzubinden. Und alle drei Jahre können sich auch EU-Beitrittskandidaten und Länder aus dem Europäischen Wirtschaftsraum bewerben.

Das luxemburgische Esch und das litauische Kaunas werden heuer also um das serbische Novi Sad ergänzt. Nun regieren die jeweils zweitgrößten Städte ihres Landes also im Triumvirat. Die Kooperation über Städte und teils Grenzen hinweg hat bei dem Projekt Kulturhauptstadt ja ohnedies Tradition, ist doch beim nächsten Kandidaten aus Österreich 2024 zwar formal Bad Ischl der Ausrichter, de facto sind aber gute Teile des Salzkammergutes mit von der Partie. (APA, 4.1.2022)