Romelu Lukaku bleibt an der Stamford Bridge.

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London – Stürmer Romelu Lukaku ist am Dienstag ins Training des englischen Fußball-Spitzenklubs Chelsea zurückgekehrt. Der Belgier war nach einem TV-Interview, in dem er sich über zu wenig Einsatzzeit beklagt und indirekt auch seinen Trainer Thomas Tuchel kritisiert hatte, am Wochenende aus dem Kader geflogen. Nun ist die Sache laut Tuchel erledigt. "Er hat sich entschuldigt", sagte der Chelsea-Coach am Dienstag. "Wir sind froh, dass wir uns die Zeit genommen haben, um uns die Sache anzuschauen und in Ruhe darüber zu sprechen."

Tuchel hatte sich am Wochenende verärgert über das Interview gezeigt, das Sky Italia in der vergangenen Woche gesendet hatte. Das habe "viel Lärm" vor dem Spiel gegen Liverpool (2:2) verursacht. Nun äußerte sich der Trainer versöhnlich. "Für mich war es wichtig, klar zu verstehen und zu glauben, dass das keine Absicht war", so Tuchel. "Er hat das nicht absichtlich gemacht, um vor so einem Spiel diese Art von Lärm zu verursachen."

Inter Mailand als Thema

Wie Sky Sports am Dienstag berichtete, wird der belgische Nationalspieler Chelsea in den beiden Transferfenstern in diesem Winter sowie im Sommer nicht verlassen. In dem Interview, das vor einigen Woche aufgenommen, aber am vergangenen Donnerstag erstmals auf dem italienischen Ableger des Senders ausgestrahlt wurde, hatte Lukaku erklärt, er sei mit seiner Rolle im Verein unzufrieden und würde gern in naher Zukunft zu Inter Mailand zurückkehren.

Lukaku selbst meldete sich am Dienstagabend öffentlich zu Wort. In einem Video auf der Chelsea-Homepage wandte er sich an die Fans und entschuldigte sich bei ihnen sowie Tuchel und den Mitarbeitern des Vereins. "An die Fans: Es tut mir leid, dass ich euch verärgert habe. Ihr kennt die Verbindung, die ich mit diesem Klub seit meinen Teenagerjahren habe. Also verstehe ich vollkommen, dass ihr verärgert seid. Natürlich liegt es jetzt an mir, euer Vertrauen zurückzugewinnen. Ich werde mein Bestes geben, um jeden Tag auf dem Trainingsplatz und in den Spielen Engagement zu zeigen und dafür zu sorgen, dass wir Spiele gewinnen", sagte der 28-Jährige.

"Ich entschuldige mich auch beim Manager, bei meinen Mannschaftskameraden und beim Vorstand, weil ich denke, dass es auch nicht der richtige Moment war", sagte Lukaku weiter. Er wolle dazu beitragen, "dass wir anfangen, Spiele zu gewinnen, und dass ich für die Mannschaft die beste Leistung bringe." Trotz seiner Entschuldigungen soll Lukaku laut Medienberichten eine Geldstrafe von etwa 500.000 Euro zahlen.

Bereits am Mittwoch könnte er wieder im Chelsea-Kader stehen, wenn die "Blues" im Halbfinal-Hinspiel des Liga-Cups auf Tottenham Hotspur treffen. "Die Sache ist nicht so groß, wie die Leute sie vielleicht machen wollen", ergänzte Tuchel. "Es ist zwar nicht klein, aber klein genug, um ruhig zu bleiben, eine Entschuldigung zu akzeptieren und weiterzumachen."

Lukaku war erst im vorigen Sommer aus Mailand nach London gewechselt. Mit geschätzten rund 115 Millionen Euro ist er der teuerste Transfer in Chelseas Vereinsgeschichte. (APA, red, 4.1.2022)