Ab 17. Jänner sollen in allen Schulen Österreichs die Klassen zweimal die Woche PCR-getestet werden, dazu kommt ein Antigentest.

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Ex-Uni-Rektor Martin Polaschek ist seit kurzem Bildungsminister und als solcher auch für die Schulen zuständig.

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Für manche Schülerinnen und Schüler sind die Weihnachtsferien länger als sonst: Sie gehen bundesweit bis zum kommenden Montag – für viele wäre aber ohnehin der Freitag ein freier Fenstertag gewesen. Welche Regeln dabei gelten werden, kündigte nun Bildungsminister Martin Polaschek an. Zuletzt sprach sich etwa Mikrobiologe Michael Wagner für strengere Maßnahmen an Schulen aus, diese würden "massiv betroffen sein", wie er "Heute" sagte.

Klar ist nun: Zumindest ab 17. Jänner sollen in allen Schulen Österreichs die Klassen zweimal die Woche PCR-getestet werden, dazu kommt ein Antigentest. Bisher hatten nur Wien, Niederösterreich und Oberösterreich auch flächendeckende PCR-Tests an Schulen. Dass sich dieser Ausbau der PCR-Tests ausgehe, das könne Polaschek "garantieren", sagte er im Ö1-"Morgenjournal". Die Schülerinnen und Schüler sollen sich außerdem am Sonntag vor Schulbeginn schon zu Hause testen – sie hatten vor den Ferien auch deswegen drei Antigentests mit nach Hause bekommen.

Außerdem kündigte der Minister an, es werde "überall" Maskentragepflicht herrschen, also auch während des Unterrichts. Bisher galt für die Zeit bis zum 14. Jänner in der Primarstufe und Sekundarstufe I zumindest MNS-Pflicht und in der Sekundarstufe II FFP2-Masken-Pflicht. Ob diese Unterscheidung bleibt, ist noch offen.

Einen konkreten Grenzwert bei den Infektionszahlen, bis zu dem nach Expertenempfehlungen die Schulen offengehalten werden können, gibt es laut Polaschek nicht. Hier müssten viele Faktoren berücksichtigt werden, etwa die Infektionslage in einer Region und die Spitalsauslastung; darauf aufbauend würden dann die Entscheidungen getroffen. "Man wird sehen, wie sich das in den nächsten Wochen entwickeln wird. Für Montag kann man aber auf jeden Fall davon ausgehen, dass wir den Schulbetrieb wieder beginnen können."

Offen, wie es mit Quarantäneregeln weitergeht

Erst am Dienstag wiederholte der Wiener Bildungsstadtrat und Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (Neos) die Forderung seiner Partei nach neuen Quarantäneregeln für die Schulen. Die seien nicht praktikabel, meinte er, und sprach sich für eine Bevorzugung von geimpften und genesenen Kindern aus. Angesprochen auf eine mögliche Verkürzung oder Aufhebung der Quarantäne meinte Bildungsminister Polaschek, das liege nicht in seiner Hand, das müssten die Gesundheitsbehörden entscheiden.

Diese Diskussion betrifft allerdings nicht nur die Schulen, sondern wird gerade bundesweit und alle Bereiche betreffend geführt. Weil die Sorge besteht, dass es durch die hochansteckende Omikron-Variante zu massiven Ausfällen in der Arbeitswelt kommt, wird überlegt, die Quarantänezeit zu verkürzen beziehungsweise die Quarantäne für geimpfte Kontaktpersonen wieder zu streichen. Außerdem ist laut Expertinnen und Experten die Inkubationszeit bei der Omikron-Variante kürzer.

Dazu äußerte sich am Dienstag in der "Zeit im Bild" auch Epidemiologe Gerald Gartlehner. Bei K1-Kontaktpersonen, die sich derzeit nach fünf Tagen freitesten können, würde er die Quarantänezeit auf drei oder vier Tage reduzieren. Bei Infizierten, die sich aktuell nach zehn Tagen freitesten können, "könnte man wahrscheinlich auf fünf Tage reduzieren", sofern sie asymptomatisch sind. Zuletzt hatte Gartlehner auch dafür plädiert, zur Aufrechterhaltung der Infrastruktur auch Infizierten mit milden Symptomen das Arbeiten zu gestatten – diese Maßnahme sieht er nun aber nur als Möglichkeit in der Zukunft: "Symptomlose, die positiv getestet sind, würde ich wahrscheinlich noch nicht arbeiten gehen lassen. Das wäre die nächste Stufe" – nämlich wenn zu viele Personen in der kritischen Infrastruktur ausfallen würden, sagte er. (elas, APA, 5.1.2022)