Kriminalfälle rund um Impfpässe häufen sich.

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Die Polizei hat laut Innenministerium am Mittwochmorgen eine großangelegte Aktion bei Impfpassfälschern durchgeführt. 24 Hausdurchsuchungen in sieben Bundesländern (allen außer Vorarlberg und dem Burgenland) habe es gegeben. Gegen 22 Personen, die für sich, Freunde und Angehörige Impfpässe gefälscht hätten, werde nun ermittelt. Außerdem habe man zahlreiche Gegenstände sichergestellt, darunter 84 Impfpässe, 30 Handys, und 17 Laptops.

Bei den Verdächtigen, so heißt es aus dem Ministerium, handle es sich um eine heterogene Gruppe, es gebe keine gemeinsamen Merkmale "außer der Ablehnung von Schutznormen für die Allgemeinheit". Alle, die sich Dokumente besorgt hatten, würden nun wegen der Verwendung gefälschter Urkunden angezeigt.

"Der organisierte Handel und die Verwendung von gefälschten Impfzertifikaten sind kein Kavaliersdelikt, sondern eine kriminelle Handlung. Das Bundeskriminalamt wird daher weiterhin konsequent gegen alle, die gefälschte Impfzertifikate verwenden, aber vor allem gegen die Fälscher und Händler im Hintergrund vorgehen", wird dazu Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) zitiert.

1.100 Fälschungen in wenigen Monaten

Im Jahr 2021, so heißt es vom Innenministerium, habe man eine Zunahme von Betrugs- und Fälschungsdelikten im Zusammenhang mit Covid-Dokumenten festgestellt. Das betreffe Impfzertifikate, Impfpässe, Genesungsbescheide, Maskenbefreiungen und Testbescheinigungen. Dabei gehe es um gefälschte, verfälschte und unrichtig hergestellte Dokumente.

Seit April 2021 habe man 1100 derartige Fälle verzeichnet. Ebenfalls im April sei deshalb eine Ermittlungsgruppe im Bundeskriminalamt eingerichtet worden. Ihr Name ist Argus, sie besteht aus Spezialisten aus dem Fälschungs-, Betrugs- und Cybercrimebereich. Sie beobachtet auch einschlägige Telegramgruppen – durch eine derartige Chatbeobachtung sei es auch zu der Amtshandlung am Mittwoch gekommen. (elas, 5.1.2022)