Außenminister Abdoulaye Diop in Moskau, November 2021.

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Bamako – Nach dem Abzug französischer Truppen aus einem Stützpunkt in Timbuktu sind dort nach Angaben der malischen Streitkräfte russische Soldaten eingerückt. Sie sollten einheimische Truppen ausbilden, sagte ein Armeesprecher am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters. Wie viele Russen in der Stadt im Norden des Landes nun stationiert seien, sagte er nicht.

Der russische Einsatz ist im Westen umstritten, da auch Söldner der Wagner-Gruppe beteiligt sein könnten. Die Militärregierung in Mali weist dies zurück. Eine Stellungnahme des russischen Verteidigungsministeriums lag zunächst nicht vor.

Tausende Zivilisten getötet

Der französische Abzug aus der Basis in Timbuktu war Teil einer allgemeinen Truppenreduktion. Mali wird gegenwärtig vom Militär regiert, die versprochene Rückkehr zur Demokratie bleibt aus. In dem afrikanischen Land kämpfen malische und ausländische Streitkräfte sowie UN-Friedenstruppen gegen Aufständische, die mit der Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) und Al-Kaida in Verbindung stehen. Durch deren Angriffe wurden in den vergangenen Jahren Tausende Zivilisten getötet, Millionen Menschen sind auf der Flucht.

In dem westafrikanischen Krisenstaat ist auch das Bundesheer im Einsatz – mit zwei Soldaten als Teil der UNO-Friedensmission MINUSMA sowie 70 bei der EU-Ausbildungsmission EUTM, deren Kommando Österreich erst vor wenigen Tagen übernommen hat. (APA, Reuters, 6.1.2021)