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Seit Jahren kämpft Haiti mit Bandenkriminalität.

Foto: AP / Matias Delacroiix

Port-au-Prince – In Haiti sind zwei Journalisten von einer kriminellen Bande getötet worden. Wilguens Louissaint und Amady John Wesley wurden durch Schüsse einer Gang getötet, wie der Arbeitgeber Wesleys, Radio Écoute FM, der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag mitteilte. Ein dritter Reporter konnte fliehen. Die Journalisten waren demnach für eine Reportage in einem Gebiet am Rand der Hauptstadt Port-au-Prince unterwegs, in dem mehrere Banden um die Kontrolle kämpfen.

In Haiti ist die Arbeit von Journalisten lebensgefährlich. Im Juni 2021 wurde der Journalist Diego Charles mitten in der Nacht zusammen mit einer Oppositionspolitikerin und 13 weiteren Menschen erschossen. Die Täter sind immer noch nicht identifiziert. Im März 2018 kehrte der Fotojournalist Vladjimir Legagneur von einer Reportage aus einem Armenviertel der Hauptstadt nicht mehr zurück. Die Ermordung des damals bekanntesten haitianischen Journalisten Jean Dominique im April 2000 ist bis heute nicht aufgeklärt.

Der von Armut und Naturkatastrophen heimgesuchte Karibikstaat wird seit Jahren von heftiger Bandenkriminalität heimgesucht, die sich in den vergangenen Monaten noch verschärft hat. Die Polizei wirkt gegen die schwer bewaffneten Banden machtlos. Seit der Ermordung von Staatspräsident Jovenel Moïse vor sechs Monaten befindet sich das Land zudem in einer schweren politischen Krise. (APA, 7.1.2022)