Egal ob geschäftlich oder privat: Die Anzahl der Videoanrufe ist seit Ausbruch der Coronapandemie gestiegen.

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Seit bald zwei Jahren dominieren Videokonferenzen unseren Arbeitsalltag, was in vielen Unternehmen eine längst überfällige Digitalisierung eingeleitet hat. Aber nicht alles, was glänzt, ist Gold. Es ist zwar angenehm, dass wir uns mühsame Fahrzeiten sparen können. Und auch die Umwelt freut sich über eingeschränkten Flugverkehr. Neben dem Fehlen zwischenmenschlicher Kommunikation von Angesicht zu Angesicht nervt mich aber vor allem eines: Die größten Anbieter von Remote-Work-Lösungen kämpfen bis heute mit teils schwacher Performance oder der schlechten Implementierung grundlegender Features.

Die Rede ist dabei von Zoom und Microsoft Teams. Gerade erstere Applikation dürfte vielen Leserinnen und Lesern sogar aus dem privaten Umfeld bekannt sein. Virtuelle Treffen mit Freunden wurden während des ersten Lockdowns immerhin fast zum Volkssport erhoben.

Fehlende Features und Probleme

Umso erstaunlicher ist es, dass eine ziemlich banale Funktion in Zoom scheinbar nicht reibungslos umgesetzt wurde, zumindest für PC-Nutzer – nämlich virtuelle Hintergründe. Die kann ich zwar auch am Laptop aktivieren, aber nicht unbedingt mit dem gewünschten Effekt. Aus unbekannten Gründen stellt Zoom nämlich nicht mich, sondern den Hintergrund frei – und empfiehlt mir für ein besseres Ergebnis die Verwendung eines Greenscreens, den ich selbstverständlich nicht besitze. Danke für den Tipp, Zoom!

Schwamm drüber, könnte man sagen. Zumindest wenn man bedenkt, dass Microsoft Teams bei drei von vier WebSTANDARD-Redakteuren mit massiven Performanceproblemen zu kämpfen hat. Selbst bei meinem Macbook Pro, das leistungshungrige Programme wie Photoshop und Indesign mit Leichtigkeit meistert, wird der Rechner nach dem Start eines Anrufs so laut, dass ich überprüfen muss, ob ich ein startendes Flugzeug auf dem Tisch stehen habe. Außerdem hat sich Teams scheinbar zur Aufgabe gemacht, die Verbindung zu meinen Bluetooth-Kopfhörern zu kappen. Ein Problem, das auch in Microsofts Support-Forum zahlreiche User beschäftigt.

Dabei sollte man angesichts der ausgiebigen Vorlaufzeit ja meinen, dass die Software zweier Milliardenkonzerne für alle User fehlerfrei funktionieren müsste. Aber: Neues Jahr, neues Glück. Vielleicht ist es ja 2022 so weit. (Mickey Manakas, 11.1.2022)