Sascha Bukows alter Gegner Zoran Subocek (Aleksandar Jovanovic) taucht auf und erpresst ihn mit Informationen, die er in seiner Haft bekommen hat. Charly Hübners letzter Fall im "Polizeiruf 110" in Rostock – am Sonntag in der ARD.

Foto: NDR/Christine Schroeder

Die Bürde der Vergangenheit wiegt schwer auf den Schultern Sascha Bukows. Der Vater des Rostocker Kommissars war ein schlimmer Unterweltler. Der Sohn, der für Recht und Ordnung sorgen sollte, hat damit ebenso seine Schwierigkeiten.

Aber die Trennlinie zwischen Recht und Unrecht verläuft in Polizeiruf 110: Keiner von uns, am Sonntag um 20.15 Uhr, ARD, ohnehin nicht gerade. Es ist Charly Hübners letzte Ermittlung. Nach fast zwölf Jahren und 23 Folgen verabschiedet er sich mit einem Fall, der an früher anschließt und sozusagen den Kreis schließt. In seinem Musikklub wird der Besitzer Tito tot aufgefunden. Sieht nach Raubmord aus, ein Verdächtiger ist schnell gefunden. Der exzentrische Musiker Jo – recht nah am Klischee interpretiert von Bela B Felsenheimer – scheint unter Drogeneinfluss noch mehr im Eck als sonst. Dass er das gestohlene Geld hat, will nichts heißen.

Nahe- und andere Verhältnisse

Denn hier geht es um etwas Größeres. Bukows alter Gegner Zoran Subocek (Aleksandar Jovanovic) taucht auf und erpresst ihn mit Informationen, die er in seiner Haft bekommen hat. Nahe- und andere Verhältnisse zu verbergen hat auch Bukows Kollegin und Partnerin Katrin König (Anneke Kim Sarnau). Es wird also noch einmal richtig eng. Das Drehbuch stammt von Anika Wagard und Eoin Moore, der auch Regie führte.

Dass Ordnungshüter ins Kriminal abrutschen, ist ein beliebtes Thema im Film. Die Verführungsangebote im Polizeialltag sind hier allgegenwärtig und Hintergrund für ein Finale Grande. "Weil du im Grunde deines Herzens ein Verbrecher bist", sagt Subocek zu Bukow. Die Nachfolge tritt Lina Beckmann an. (Doris Priesching, 8.1.2022)