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Man muss nicht immer jammern. Das ließe sich durch das Kopieren von Best-Practice-Modellen sogar vermeiden: Vielleicht spornt Free Motion, der von Michael Pivaroff 1999 gegründete, in Heavy-User-Kreisen "weltberühmte" kanarische Radverleih, ja Nachahmer an: Auf Gran Canaria, Teneriffa und Co. verleiht Free Motion in zehn Filialen Top-Renn- und -Mountainbikes, längst alles auch mit "E".

So weit, so unspektakulär: Gute Räder verleihen ja viele. Auch Touren bieten viele an. Der Free-Motion-Clou ist aber das Gesamtbild: Die Routen gibt es – kostenlos! – auf den gängigen Tourenplattformen. Offline bietet eine (schweißresistent laminierte) Karte minutiös laienkompatible Infos. Höhenprofile und "Servicestationen" inklusive: Alle hier angeführten Wirte haben Werkzeug und Ersatzteile. Da gewinnen alle.

Kein Geheimtipp mehr

Freilich trifft der globale Fahrradlieferengpass auch die Kanaren. Nicht jedes Rad steht hier heute in jeder Größe und jeder Konfiguration auf Abruf bereit. Doch wer rechtzeitig vorreserviert, bekommt das Wunschbike ziemlich sicher. Und nimmt es mitunter – günstig – mit: Das Aus-dem-Bestand-Kaufen ist kein Geheimtipp mehr.

Ja eh: Nichts davon kann nur Free Motion. Manches findet man auch anderswo. Nur: Was hier besticht, ist das Gesamtpaket. Die Kombi aus Hard- und Software, Bezahl- und Gratisservices. Das Netz. Und der Unterschied: Hierzulande werden Räder vermietet. Es gibt Guides. Doch wie viele Raddienstleister stellen ihre Touren gratis auf gängige Plattformen? Eben. (Thomas Rottenberg, 11.1.2022)