Vor einiger Zeit erzählte mir meine griechische Freundin Penny von einer Suppe mit Fleischbällchen, die sich die Kinder immer von ihr wünschten. Neugierig geworden, bat ich sie um das Rezept.

Die Giouvarlakia-Avgolemono-Suppe ist ein typisches Winteressen in Griechenland und Zypern. Es gibt hier wohl auch so viele "einzig echte" Rezepte wie griechische Haushalte. Das folgende ist eines mit ganz viel Gemüse, was wohl den Kindern geschuldet ist. (Man schummelt es einfach immer überall rein, wo es angenommen wird.) Nach Pennys Rezept gekocht, kann es als Eintopf bezeichnet werden und benötigt keine Beilage.

Griechisches Winterrezept: Giouvarlakia.
Foto: Helga Gartner

Andere Rezepte für Giouvarlakia verwenden überhaupt kein Gemüse, oder es werden die Bällchen extra gekocht und aus dem Sud und der Eier-Zitronen-Masse wird eine dickere Sauce bereitet. Dazu passt ganz gut Fladenbrot. Bei manchen Rezepten werden die Fleischbällchen auch mit einer Art Tomatensuppe angerichtet. Ich finde die Mischung aus Zitrone und Dille besonders gelungen. Mit dem Gemüse ergibt das einen wärmenden Eintopf (oder eine dicke Suppe), der (oder die) sehr frisch schmeckt.

Da hierfür doch größere Mengen an Gemüse kleingeschnitten werden müssen und Gäste eingeladen waren, habe ich die doppelte Menge zubereitet. Die Giouvarlakia eignet sich zum Aufwärmen ebenso wie zum Einfrieren. Sie erfordert keine besonderen Kochfertigkeiten. Einzig beim Zugeben der Eier-Zitronen-Mischung ist darauf zu achten, dass vorher löffelweise ein wenig Suppe in diese gerührt wird. Die Suppe darf auch nicht mehr kochen, wenn man die Eier-Zitronen-Mischung eingießt, sonst stockt sie und flockt aus.

Die folgenden Zutaten reichen für mindestens 4 Personen als Hauptspeise.

Für die Suppe:

  • ½ Sellerie
  • 1 kleine Stange Lauch
  • 1 Karotte
  • 1 großer Erdapfel
  • Stängel von Petersilie und Dille
  • 2 Liter Wasser

Zum Binden:

  • Saft von 2 Bio-Zitronen
  • 2 Eier
  • 2 EL Speisestärke

Für die Fleischbällchen:

  • 500 g Faschiertes (Rind oder Rind und Schwein gemischt)
  • 1 mittelgroße Zwiebel
  • 1 mittlere Karotte
  • 150 g Reis (Rundkorn, ungekocht)
  • 1 Ei
  • 1 Bund Dille
  • ½ Bund Petersilie
  • abgeriebene Schale von 1 Bio-Zitrone
  • 3 EL Olivenöl
  • Salz
  • schwarzer Pfeffer aus der Mühle


Giouvarlakia-Avgolemononeu.pdf

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Das Rezept als PDF zum Ausdrucken.

Sellerie, Erdäpfel und Karotte schälen, vom Lauch das Grüne wegschneiden, die Stange der Länge nach vierteln und waschen.

Foto: Helga Gartner

Den Sellerie, Erdapfel und die Karotte in kleine Würfel schneiden, den Lauch in ca. 1 cm dicke Streifen schneiden.

Von der Petersilie und der Dille die Stängel abschneiden und mit einem Küchengarn zusammenbinden.

Wasser in einen großen Topf füllen und die Gemüsewürfel und die Kräuterstängel dazugeben.

Bei mittlerer Hitze etwa 15 Minuten kochen.

Foto: Helga Gartner

Inzwischen für die Fleischbällchen die Zwiebel fein schneiden, die Karotten fein reiben und die Dille sowie die Petersilie fein hacken.

Foto: Helga Gartner

Das Faschierte mit dem Reis, der Zwiebel, der Karotte, den Kräutern, der abgeriebenen Schale einer Bio-Zitrone und dem Ei mit den Händen zu einer homogenen Masse kneten.

Foto: Helga Gartner

Mit feuchten Händen kleine Bällchen formen. Diese hier haben einen Durchmesser von ca. 4 cm, sie können aber auch kleiner gerollt werden.

Foto: Helga Gartner

Das Kräuterbündel aus der Suppe nehmen und die Fleischbällchen einlegen.

Leicht wallend etwa 20 Minuten kochen.

Foto: Helga Gartner

Währenddessen den Zitronensaft mit dem Stärkemehl mischen.

Foto: Helga Gartner

Die Eier trennen, das Eiklar schaumig schlagen und erst die Dotter, dann die Zitronenmischung und anschließend einige Löffel von der Suppe nach und nach einrühren.

Foto: Helga Gartner

Den Herd abdrehen, die Suppe darf nicht mehr kochen, wenn die Zitronen-Eier-Mischung zugegeben wird, sonst flockt das Ei aus.

Den Topf vorsichtig schwenken, bis sich die Flüssigkeiten vermischt haben.

Foto: Helga Gartner

Noch heiß servieren.

Guten Appetit, Kalí órexi! (Helga Gartner, 11.1.2022)

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Foto: Helga Gartner