Auch in diesem Jahr wird die Abschlussnote in die Maturanote einbezogen.

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Bei der Matura wird es auch heuer Erleichterungen geben – anders als in den beiden vergangenen Jahren wird die mündliche Matura aber wieder verpflichtend sein. Kritik daran gab es von der Bundesschulvertretung. Wie zuletzt wird die Arbeitszeit bei der schriftlichen Matura laut Bildungsministerium um eine Stunde verlängert. Auch die Anzahl der Themenbereiche für die mündliche Prüfung wird erneut eingeschränkt, und die Note der Abschlussklasse wird wieder in die Maturanote einbezogen.

Kritik von Bundesschulvertretung und SPÖ

Außerdem müssen die Schüler ihre vorwissenschaftliche Arbeit erneut erst zwei Wochen später abgeben, also am Ende der dritten Woche nach den Semesterferien. Wer seinen Maturatermin wegen einer Erkrankung oder eines Absonderungsbescheids verpasst, verliert keinen Antritt und kann wie schon im Vorjahr einen Ersatzprüfungstermin in Anspruch nehmen.

In den vergangenen beiden Jahren war die mündliche Matura freiwillig. Wer nicht antreten wollte, bekam in dem betreffenden Fach die Note der Abschlussklasse ins Maturazeugnis. Zur Rückkehr der Verpflichtung meinte Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) im ORF-"Report": "Ich glaube, das ist auch positiv zu sehen, dass Schülerinnen und Schüler nach einem langem Leben in der Schule auch mit einer Abschlussprüfung das Schülerleben abschließen."

Die Bundesschulvertretung will sich weiter für eine freiwillige mündliche Matura auch in diesem Jahr einsetzen. Auch die SPÖ spricht sich gegen eine "Matura wie damals" aus. "Die heurigen Maturantinnen und Maturanten waren seit der sechsten Klasse mit einem Dauerausnahmezustand, ausgelöst durch die Pandemie, und dem nicht besser gewordenen Missmanagement der Bundesregierung konfrontiert", meinte SPÖ-Bildungssprecherin Petra Vorderwinker in einer Aussendung. "Wer auf Basis dessen heuer wieder auf de facto normalen Maturabetrieb umstellen will, macht denselben Fehler wie jene, die zu oft und zu früh die Pandemie für beendet erklärten oder die überhaupt so tun wollen, als hätte es Corona nie gegeben." Eine Rückkehr zur alten Matura könne er erst geben, wenn die Lernrückstände aufgeholt seien.

Ergänzungsunterricht zur Vorbereitung

Ab der vorletzten Unterrichtswoche der Maturaklasse soll zur Vorbereitung der Reifeprüfung Ergänzungsunterricht angeboten werden. In den beiden Wochen vor der schriftlichen Prüfung gibt es außerdem eine Sicherheitsphase im Ergänzungsunterricht, in der alle Kandidatinnen und Kandidaten drei Corona-Test absolvieren müssen (mindestens zweimal PCR-Test). In der letzten Woche vor der mündlichen Matura kann außerdem die Schulleitung den Ergänzungsunterricht als Distance-Learning verordnen, um Ansteckungen zu vermeiden.

Bei der Matura selbst gilt eine ähnliche Regelung wie im Vorjahr: Antreten darf nur, wer geimpft, genesen oder getestet ist. (APA, 12.1.2022)