Die Polizei ermittelt noch hinsichtlich des Tathergangs (Symbolbild).

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Sollenau – Ein 38-Jähriger und seine sechsjährige Tochter sind in der Nacht auf Mittwoch in Sollenau (Bezirk Wiener Neustadt-Land) von einem Zug erfasst worden. Es bestehe der Verdacht von Mord und Suizid, teilte die Polizei in einer Aussendung mit. Der Mann und seine Tochter aus dem Bezirk Neunkirchen wurden tödlich verletzt.

Die Einsatzkräfte waren kurz nach 22.30 Uhr verständigt worden. Ein Großaufgebot war im Einsatz, teilte die Freiwillige Feuerwehr Sollenau mit. Die Zuggarnitur kam den Angaben zufolge etwa auf Höhe Anzengrubergasse zum Stillstand. Weil zunächst eine dritte beteiligte Person vermutet wurde, waren Suchtrupps mit Wärmebildkamera, Hundestaffeln des Roten Kreuzes sowie ein Hubschrauber, ebenfalls mit Wärmebildkamera, im Einsatz. Es wurde jedoch niemand gefunden.

Kriseninterventionsteam betreut Mutter

Hinsichtlich des Tathergangs werde noch ermittelt, teilte die Polizei mit. Das Landeskriminalamt hat Erhebungen zur eindeutigen Identitätsklärung der beiden Verstorbenen übernommen. Die Mutter wurde von einem Kriseninterventionsteam betreut.

Die Zugpassagiere wurden laut Feuerwehr evakuiert und zu einem Parkplatz in der Nähe begleitet, ehe sie mit einem Bus weitertransportiert wurden. Die Bahnstrecke war rund drei Stunden lang gesperrt.

Ob Kontakt mit dem Jugendamt bestand, gab die Bezirkshauptmannschaft Neunkirchen auf Anfrage aus Rücksicht auf die laufenden Erhebungen und die Situation der Familie nicht bekannt. Die Eltern des Mädchens sollen laut Medienberichten getrennt gewesen sein, das Sorgerecht wurde demnach geteilt. Einem "Krone"-Onlinebericht zufolge soll die Polizei kürzlich wegen häuslicher Gewalt ausgerückt sein. Die Exekutive gab auf Anfrage keine Informationen über etwaige Einsätze bekannt. Wie die "Niederösterreichischen Nachrichten" berichteten, soll das Paar zwei Kinder gehabt haben. Die zweite Tochter soll sich in der Obhut der Mutter befunden haben. Die Sechsjährige soll die erste Klasse einer Volksschule im Bezirk Neunkirchen besucht haben, dort soll dem Bericht zufolge am Mittwoch ein Kriseninterventionsteam im Einsatz gewesen sein. (APA, 12.1.2022)