Temuera Morrison (links) und Ming-Na Wen in "Das Buch von Boba Fett".

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Freunde des Star Wars-Universums wissen ja, dass man Totgeglaubte nie abschreiben sollte. Dass aber Boba Fett, der Kopfgeldjäger, der beinahe Han Solo erledigt hätte, ehe ihn dieser in Die Rückkehr der Jedi-Ritter (1983) in den Schlund des Erdlochmonsters Sarlacc stößt, wiederkehren würde, hätte niemand gedacht.

Nun ist es aber passiert. Nachdem sich Star Wars-Schöpfer George Lucas endlich dem Disney-Konzern ergeben hat und die Reihe nach allen Regeln der Verwertungskunst abgemolken wird, darf Boba in der Realserie Das Buch von Boba Fett dem Sarlacc noch einmal aus dem schleimigen Maul kriechen.

Es ist dies die zweite Realserie nach Der Mandalorianer (2019) und die erste von sieben neu angekündigten. Geschrieben wurde sie von Jon Favreau, der zuletzt Disneys König der Löwen und Das Dschungelbuch neu "realverfilmte". Regie führte Robert Rodriguez, Busenfreund von Quentin Tarantino, Cowboyhutträger und Garant für handfestes Actionkino mit effektvoll gesetzter Filmmusik. Man sieht denn auch sofort die klare Handschrift des Machers von Sin City und Irgendwann in Mexico: Star Wars darf hier endlich ganz Western sein – ein Genre, das Lucas u. a. inspirierte.

Trailer zu "Das Buch von Boba Fett".
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Boba Fett (Temuera Morrison) wird zunächst von Tuskenräubern versklavt und durch die Wüste von Tatooine geschleift. Später nimmt er den verwaisten Thron von Obergangster Jabba The Hutt ein. Ihm zur Seite steht Fennec Shand (Ming-Na Wen), die sich in der ersten Folge eine Parkour-Verfolgungsjagd mit Ninja-Attentätern liefert. Der Martial-Arts-Film ist die zweite Reminiszenz, auf die Rodriguez Wert legt. Und Fans werden mit nostalgischen Details belohnt: So darf etwa der blaue Elefantenalien-Keyboarder Max Rebo mit Band ein Comeback geben. (Stefan Weiss, 13.1.2022)