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Gates ging in dem Gespräch auch auf den Vorwurf ein, er würde den Menschen Chips implantieren lassen.

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Bill Gates und Impfungen – das hat eine lange gemeinsame Geschichte. Abseits von zahlreichen jüngeren Verschwörungstheorien rund um Gates und Covid-19 engagiert sich seine Bill and Melinda Gates Foundation schon seit Jahren für eine weltweite Verbesserung der Gesundheitsversorgung.

Nachdem Gates bereits Ende 2020 ein paar Prognosen bezüglich der Pandemie gewagt hatte, organisierte die Anthropologin Devi Sridhar am Dienstag erneut eine Fragestunde mit dem ehemaligen Microsoft-Chef, in der es primär um die aktuelle Situation und einen Ausblick auf das Pandemiegeschehen in der Welt ging.

Wann ist es vorbei?

"Wann wird die Pandemie vorbei sein?", fragte Sridhar. "Zeigt Omikron, dass wir mit Covid werden leben können, und zeigen sich andere gefährliche Varianten schon am Horizont?"

"Die meisten schweren Fälle werden ungeimpfte Menschen sein", antwortete Gates. Omikron werde aber wohl tatsächlich dafür sorgen, dass im weiteren Verlauf des Jahres weniger Fälle auftreten sollten. Covid werde man künftig "wie eine saisonale Grippe" behandeln können.

Eine gefährlichere Variante sieht Gates eher nicht auf die Menschheit zukommen. "Omikron wird zumindest für das kommende Jahr viel Immunität schaffen." In seinem Tweet verweist er auf den Forscher Trevor Bedford, der sich mit dem Thema intensiv auseinandersetzt. Diesen zitiert Gates inhaltlich: "In nächster Zeit werden wir wohl jährliche Boosterimpfungen benötigen."

Eine weitere Frage von Sridhar war auf die Herkunft des Virus bezogen. "Wo, glauben Sie, kam das Virus ursprünglich her?" Gates antwortete recht zuversichtlich, dass eine andere Spezies dafür verantwortlich sei – wie bei den den meisten Pandemien. "Es wird auch künftig solche Ausbrüche über andere Lebewesen geben, und wir sollten jetzt investieren, damit wir dann vorbereitet sind", so Gates.

Chips im Arm

Sridhar sprach Gates auch auf die diversen Verschwörungstheorien an, die den Unternehmer immer wieder in einen Zusammenhang mit dem Virus und der Impfung bringen. Es müsse mehr Ressourcen für Institutionen wie die Weltgesundheitsorganisation geben, damit man rechtzeitig die richtigen Informationen kommunizieren könne, erklärte Gates. Die Social-Media-Plattformen seien dazu offensichtlich nicht in der Lage. "Manche Theorien meinen, ich würde den Menschen Chips in den Arm implantieren. Das macht doch keinen Sinn – was hätte ich davon?"

Für die Zukunft wünscht sich der Unternehmer länger anhaltende Impfungen. "Die Impfstoffe, die wir haben, verhindern sehr gut schwere Erkrankungen und Todesfälle, aber ihnen fehlen zwei wichtige Dinge", schrieb Gates. "Erstens erlauben sie immer noch Infektionen, und zweitens scheint die Dauer stark begrenzt zu sein." Laut Gates bräuchte es Impfstoffe, die eine erneute Ansteckung verhindern und deren Wirkung viele Jahre lang anhält. (red, 12.1.2021)